Das Teenager-Alter kann für Mütter und Töchter schnell zum Wechselbad der Gefühle werden. Liebe, Neid, Desinteresse, Vertrauen, Missgunst, Freude, Dankbarkeit und viele weitere Stimmungslagen wechseln sich in der Pubertät munter ab. So vertraut und eng die Bindung zur eigenen Mutter ist, so peinlich und schwierig kann sie auch sein. Die 12-jährige Aimee und ihre alleinerziehende Mutter Jana kennen dieses Gefühlschaos nicht. Sie sind sich sicher: Es gibt einen Weg zu echter Mutter-Tochter-Freundschaft. Er führt über Gemeinsamkeiten. Und sie haben gleiche mehrere gefunden.

 

Mutter Tochter

Ist eine Freundschaft zwischen Müttern und Töchtern überhaupt möglich?

Seit über 12 Jahren verbringen Aimee und Jana sehr intensiv ihre Freizeit miteinander und gehen gemeinsamen Hobbies nach. Freundinnen hat Aimee in der Schule zwar viele, doch fast alle wohnen ein ganzes Stück weit weg. Gemeinschaftliche Unternehmungen bleiben da meist die Ausnahme.

Ein Glück, dass sie mit einer ihrer besten Freundinnen unter einem Dach wohnt. Mutter und Tochter und zugleich Freundinnen – das geht? Immerhin liest man selbst in Medizin-Medien immer wieder von der Herausforderung Mutter-Tochter-Beziehung. „Auf jeden Fall“, bestätigen die zwei. „Vielleicht ist diese Art von Freundschaft nicht gleichzusetzen mit der zwischen gleichaltrigen Freunden“, räumen die beiden ein, doch gegenseitige Sympathie, viel und wertvolle gemeinsame Zeit, offene Kommunikation, gemeinschaftliche Erlebnisse, Vertrauen – kurzum alles, was Freundschaft ausmacht – gilt auch für ihre Beziehung.

Comic Jana und Aimee

Jana und Aimee haben vor einem Jahr einen Blog ins Leben gerufen, auf dem sie zusammen bloggen – jaimeeswelt.blogspot.de

Freundin ja – aber anders

Mit ihren Schulfreundinnen will sich Aimees Mutter dennoch nicht vergleichen. Denn eine Grenze zwischen Mutter und Freundeskreis muss bleiben. „In unserer Freundschaft treffen zwei Generationen aufeinander“. Doch das bringt auch Vorteile mit sich: „Jede kann von jeder etwas lernen. So bringt mir Aimee zur Zeit Französisch und Flöte spielen bei und ich ihr Häkeln und Knüpfen.“

Gemeinsamkeiten, die zusammen schweißen

Gemeinsamkeiten, die sie im Alltag zusammenhalten, haben die beiden dennoch gefunden. Selbst wenn an den Nachmittagen die Arbeit zeitlich im Weg steht, nutzen sie gemeinsame Freizeit für TV- und Kreativ-Abende. Der Film „Julie & Julia“ inspirierte sie im Februar 2014 zusammen einen Blog zu führen – ebenso wie die Darstellerin im Film. Seitdem teilen sie seither ihre kreativen Heimarbeit-Ideen und Produkttests mit der Welt. Neben ihren Hobbies eint die zwei zudem ein Ziel: Europa kennenlernen. 2012 haben sie begonnen, den alten Kontinent zu bereisen. Schon sechs Fähnchen stecken in Aimees Europa-Karte – markierte Länder, die sie bereits besuchten. Die Erinnerungen und Souvenire, die sie zusammen sammeln, archivieren sie nach jeder Reise in einem Reise-Fotobuch.

Aimee mit Häkeldecke

Jana lehrt Aimee handwerkliche Fähigkeiten und Aimee bringt ihr dafür das Flöte spielen bei.

Differenzen ja, Streit nein

Dass eines Tages wider Erwarten dennoch der Tag kommt, an dem Aimee sich gegenüber ihrer Mutter etwas verschließt, können auch sie nicht ausschließen. Aber an einem wollen sie dabei immer festhalten: „Auch wenn es mal Differenzen gibt, ist es uns wichtig, uns schnell wieder zu vertragen. Wir wollen abends nicht im Streit auseinander gehen, so dass auch der nächste Morgen wieder gut starten kann.“

Bild1: © dolgachov / istockphoto.com
Bild 2 & 3: © Jana und Aimee