Wer vor der Wahl einer geeigneten Kita, eines Kindergartens oder einer Schule steht, sieht sich automatisch mit den Alternativen Erziehungsmethoden konfrontiert. Wie wollen wir unser Kind erziehen? Kommt ein Montessori-Kindergarten in Frage? Oder in den Waldkindergarten? Und was hat es überhaupt mit dem neu eröffneten Bewegungskindergarten um die Ecke auf sich? Wir stellen euch verschiedene Kindergarten-Modelle vor.

Kindergarten

Viele Eltern hoffen vergebens auf einen Platz in ihrem Wunsch-Kindergarten.

Euer kleiner Sonnenschein soll sich, egal ob in der Krippe oder in der Kindergartengruppe, wohlfühlen. Alternative und liberale Erziehungsmodelle haben sich in punkto Kindergarten hierzulande ebenso durchgesetzt wie in den meisten Privathaushalten. Aber welche Erziehung erwartet euer Kind im jeweiligen Kindergarten?

Hier ein paar Kindergarten-Modelle im Überblick:
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Waldkindergarten

Die Bereuung findet unter freiem Himmel und im Wald statt – egal bei welchem Wetter. Wenn es zu stürmisch ist, ein Gewittert tobt oder die Witterungsverhältnisse einen Aufenthalt im Freien unmöglich machen, steht den Kindern ein Unterschlupf wie beispielsweise eine Hütte, ein Bauwagen oder eine nahegelegene Räumlichkeit zur Verfügung. Es wird mit dem gespielt, was die Natur hergibt, Bilderbücher und nicht-elektronisches Spielzeug wird teilweise gestellt oder erlaubt. Die Nachfrage an Plätzen in Waldkinder-Gärten ist sehr hoch, daher sind lange Wartezeiten nichts Außergewöhnliches.

Kind klettert

Viel Bewegung tut allen Kindern gut!

Spielzeugfreier Kindergarten

Diese Art von Kindergarten soll dazu dienen den Kindern neue Erfahrungsräume zu öffnen. Es geht nicht darum, den Kindern Spielzeug gänzlich vorzuenthalten, sondern es nur nicht im Überdruss zur Verfügung zu stellen. Bei diesem Konzept sollen die Kinder lernen auf andere Kinder zu zugehen und zu kommunizieren. Erzählungen und Aktivität sollten in einem spielzeugfreien Kindergarten vermehrt von den Erziehern initiiert werden.

Integrativer Kindergarten

Gemeinsame Förderung ohne Ausgrenzung ist das Credo des integrativen Kindergartens. Hierbei wird jeder so angenommen, wie er ist und die Toleranz der Kinder wird geschult und gefördert. Die meisten dieser Kindergärten sind Einrichtung auf Basis der Montessori-Pädagogik. Leider haben viele der Einrichtungen dahingehend mit Vorurteilen zu kämpfen, dass Eltern durch die Gruppenzusammensetzung aus Kindern mit Behinderung und Nicht-behinderten Kindern Angst haben, ihr Kind werde auf Grund einer nicht vorhandenen Einschränkung vernachlässigt.

Kindergarten

Die Kleinen müssen sich im Kindergarten wohlfühlen.

Multi- oder Interkultureller Kindergarten

Bei diesem Kindergarten- oder Kita-Modell wird sehr viel Wert auf das Auseinandersetzen mit verschiedenen Kulturen gelegt, um ein gleichberechtigtes Miteinander zu ermöglichen. Kinder mit verschiedenen kulturellen Backgrounds lernen hier voneinander und miteinander. Jedes Kind wird dabei in seinem kulturellen Selbstverständnis angenommen und die kulturelle Vielfalt als Bereicherung gesehen. In multikulturellen Kindergärten gibt es meist auch kulturell angepasstes Spielzeug. Einige Beispiele, wie solches Spielzeug aussehen könnte und sollte, finden sich auf potentialschmiede.de. Dort wird auch ausführlich erklärt, warum es wichtig ist, das Spielzeuge wie Puppen oder Beschäftigungen wie Malen an die Bräuche und Traditionen der jeweiligen Kulturen anknüpfen. Besonders schön ist dabei, dass die Bedeutung von Toleranz und Akzeptanz hervorgehoben wird und es ermöglicht wird, diese durch gemeinsames Spielen zu stärken.

Bewegungskindergarten

Der Name ist hier Programm: Aktivität und Bewegung. Sogenannte Aktivräume sind Teil dieses Modells, dort können die Kinder klettern, balancieren, hüpfen und springen und können so ihre motorische Entwicklung vorantreiben. Hier wird der aktive Spiel- und Entwicklungstrieb des Kindes gefördert.

Offener Kindergarten

Hier gibt es kein einzelnes Gruppenprojekt, sondern Gemeinschaftsprojekte. Die Gruppenräume sind offen und die Kinder können frei entscheiden, womit sie sich beschäftigen wollen. Ob Turnhalle, Basteltisch oder Kuschelecke – die Kinder entscheiden selbst. Das Konzept basiert darauf, dass die Kinder lernen sollen, dass Handlungen Konsequenzen nach sich ziehen können. Zudem soll es dabei helfen, selbstständige Menschen großzuziehen, die auch mit Rückschlägen klarkommen.

Kindergarten

Gemeinsame Aktivitäten im Kindergarten machen den meisten Kindern Spaß.

Waldorf Kindergarten

Seine geistigen Fähigkeiten kann nur entfalte, wer kreativ ist! Hier wird die natürliche Neugierde eines jeden Menschen gefördert und gefordert. Ausführlichere Informationen zur Waldorf-Pädagogik findet ihr hier. Ein Waldorf Kindergarten möchte Phantasie, Vorstellungskraft und eine Art Schöpferwillen bei den Kindern wecken: Sie sollen fernab von vorgegebenen Einflüssen lernen und heranwachsen.

Montessori-Kindergarten

Selbständigkeit fördern und die Entwicklung von Eigenverantwortung unterstützen, das stellt – kurz gesagt – den Leitgedanken der Montessori-Pädagogik dar. Jedes Kind wird als Individuum angesehen und seine Persönlichkeit steht deutlich im Vordergrund. Die Bereitschaft zu sozialer Verantwortung und Hilfsbereitschaft sollen im Montessori-Kindergarten gefördert werden. Die Lerngeschwindigkeit und –bedürfnisse bestimmen die Kinder selbst. Ausführlichere Informationen zur Montessori-Pädagogik sind hier zu finden.

Mittlerweile bieten viele Kindergärten auch Mischkonzepte an. So gibt es beispielsweise in manchen Kindergärten einen Tag in der Woche an dem die Kinder frei entscheiden dürfen, was sie machen wollen oder eine Spielzeugfreie Woche im Jahr, an dem die Kleinen nur mit selbstgebasteltem Spielzeug spielen dürfen. Habt ihr schon Erfahrung mit einem der Kindergarten-Modelle gemacht? Welchen Kindergarten wünscht ihr euch für euer Kind?

Bilder: bildagentur.panthermedia.net/PicLeidenschaft
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