In jungen Jahren ist es noch ein verlockendes Ziel und sehnlicher Wunsch: ein Leben im Ausland. Doch mit Kindern packen selbst die Reisefreudigsten schnell die Zweifel. Entdeckerlust dreht sich zu Angst vor Unwägbarkeiten und Gefahren. Zu Recht? Uta, zweifache Mutter kennt das Abenteuer zur Genüge.

Bloggerin Uta lebt mit ihrer Familie in London - und teilt ihre Auslandserfahrung mit ihren Lesern

Bloggerin Uta lebt mit ihrer Familie in London – und teilt ihre Auslandserfahrung mit ihren Lesern.

Bereits zwei Mal ist Uta mit ihrer vierköpfigen Familie ins Ausland gezogen. Zuerst ging es nach Hong Kong ans andere Ende der Welt. Zwei Jahre später zog es sie zurück nach Europa, genauer gesagt London, wo sie aktuell leben. Mit scharfen, unterhaltsamen Beobachtungen, wie etwa über die feinen kulturellen Unterschiede zwischen Briten und Deutschen, unterhält sie die Leser ihres Blogs berlondon-mama. Darin teilt sie auch alltägliche Erfahrungen und gibt Müttern Tipps, die selbst der Herausforderung Auswanderung gegenüber stehen.

Der Arbeitgeber als größter Helfer

In Berlin, ihrer Heimatstadt fühlte und fühlt sich die junge Familie immer wohl. Doch der Job von Utas Mann trieb sie in die große weite Welt. „Teilweise sehr heftige Diskussionen“ galt es zu bewältigen, bevor die damals noch dreiköpfige Familie tatsächlich nach Hong Kong reiste, erzählt uns die 33-Jährige.

Städte wie Hong Kong oder London zu besuchen, ist spannend - in ihnen mit der Familie zu Leben eine aufregende Herausforderung.

Städte wie Hong Kong zu besuchen, ist spannend – in ihnen mit der Familie zu Leben eine aufregende Herausforderung.

Die Firma von Utas Mann zeigte sich als besonders wichtige Hilfe beim Umzug ins Ausland. Einige große Sorgen nahm sie komplett ab. So wurde der komplette Hausstand vom Arbeitgeber per Container verschifft und ein möbliertes Apartment zur Überbrückung bereitgestellt. Sogar bei der Wohnungssuche und den Formalitäten vor Ort wurde die Familie entlastet.

Mit Baby nach London

Unmittelbar bevor es „auf die Insel“ ging, kam die zweite Tochter zur Welt. Trotzdem fiel in London die Eingewöhnung deutlich leichter: „London ist eine so lebendige, vielfältige und multikulturelle Stadt. Wir leben in Zone 3 in einer ruhigeren Wohngegend. Das Tohuwabohu der Stadt bekommen wir nur mit, wenn wir in die City fahren.“

Alltag einer Auswanderer-Familie in England

Mit zwei kleinen Kindern in England zu leben hat seine ganz eigenen Vorzüge: „Ich freue mich sehr darüber, dass unsere Töchter hier Englisch auf Muttersprachniveau lernen und internationale Freundschaften schließen.“ Für Uta als Mama bringen eine neue Stadt und ein neues Land jedoch immer auch neue und bekannte Herausforderungen mit sich. Während Mann und Kinder in Job und Kindergarten sofort soziale Kontakte knüpfen, bleibt Uta zunächst auf sich gestellt.

Um im Ausland neue Kontakte zu schließen, ist manchmal Überwindung nötig.

Um im Ausland neue Kontakte zu schließen, ist manchmal Überwindung nötig.

Doch darin ist sie bereits erprobt und kann zahlreiche Tipps weitergeben: „Ich bin mittlerweile gut darin, andere Deutsche um mich herum aufzuspüren. Mein Mann findet das peinlich, wenn ich bei uns im Park fremde Familien anspreche, die hörbar Deutsche sind. Ich mache das aber nur bei uns in der Gegend. Mit dieser „Taktik“ habe ich schon einige Landsleute in der Nachbarschaft kennengelernt“, verrät sie. Und weiter: „Ansonsten ist Facebook auch sehr hilfreich, um in einer neuen Stadt Fuß zu fassen!“

Tipps für auswandernde Mütter

Alltagstipps wie diese finden sich zahlreiche in ihrem Blog, die bei der Vorbereitung der Ausreise helfen. Natürlich sollte der erste Schritt immer sein, sich intensiv über das Zielland zu informieren. Die zuverlässigste Quelle ist das Auswärtige Amt. Zudem rät Uta nicht nur die Lebenshaltungskosten vorab zu recherchieren, sondern auch einen finanziellen Puffer einzurechnen – denn „‘Hire und Fire’ (Anstellen und Feuern) passiert in den meisten Ländern viel schneller als in Deutschland.“ Auch bei der Sprache ist frühzeitige Vorbereitung unumgänglich. Vor allem für nicht-englischsprachige Länder rät sie zu Sprachkursen oder wenigstens Übersetzungskärtchen für die wichtigsten Alltagssituationen. Nur so ist man beziehungsweise Mama, gerüstet für das unvorhersehbare Neue.

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