Soll es nicht nur bei einem Kind bleiben, dann stellt sich vielen Eltern schnell die Frage, was wohl ein guter Altersabstand ist? Wenige Monate bis Jahre, damit die Kids noch gemeinsam spielen oder doch lieber ordentlich Zeit, damit man jedem gerecht wird? Wir haben mit Bloggerin Anica gesprochen, wie das so ist mit zwei Jungs, die nur 15 Monate auseinander sind.
Kinder mit geringem Altersabstand

Zwei im Kleinkindalter – Halligalli pur?

Der eine beginnt gerade mit dem Sprechen, der andere brabbelt nur vor sich hin und doch können beide sehr deutlich werden, wenn ihnen etwas nicht passt. Zwei Kleinkinder können so manch einen Erwachsenen k.o. kriegen, doch Anica sieht auch Vorteile in dem geringen Abstand: „Zwillinge stelle ich mir anstrengender vor und einen größeren Altersabstand eigentlich auch. Mit 15 Monaten sind die Ansprüche noch sehr leicht zu befriedigen: Kuscheln, Vorlesen, Spazieren gehen, Bauklotztürme umschubsen; das geht alles auch mit Säugling dabei oder daneben. Beim Stillen kann man gleichzeitig ein Buch angucken und das Baby schläft am Anfang ja noch viel.“ Die zweifache Mama trägt ihr Baby oft einfach in einem Tragetuch, um beide Hände für den größeren Sohn frei zu haben.

Freunde fürs Leben?

Beliebtes Argument für einen geringen Altersabstand ist auch, dass die Kinder dann mehr miteinander spielen könnten, da die Interessen ähnlich seien. Anica hofft das natürlich, weiß aber auch, dass es anders kommen könnte: „Vielleicht finden sie sich gegenseitig auch voll doof später. Wäre schade, kann man aber nicht ändern, sind eben zwei Menschen mit verschiedenen Charakteren und nur weil sie Brüder sind, müssen sie nicht gleichzeitig die besten Freunde werden. Schön wär das natürlich, aber zwingen werde ich sie zu gar nichts“

kinder geschwister

Der Große hilft mit.

Praktisch im Alltag ist für Anica, dass die beiden Jungs die gleiche Windelgröße tragen und Kleidung, die dem älteren Sohn zu klein geworden ist, direkt in die Schublade des Jüngeren wandern kann. Auch in Sachen Eifersucht sieht die Mutter der beiden einen Vorteil im geringen Abstand: der Ältere wird sich kaum an eine Zeit ohne Geschwisterchen erinnern können.

Geteilte Mama – geteilte Aufmerksamkeit?

Eifersucht! Noch so ein wunder Punkt bei vielen Eltern. Schließlich will man all seinen Kindern gerecht werden. Damit bei dem älteren Kind keine Eifersucht aufkommt, sollte es auf das neue Geschwisterchen vorbereitet werden und gleichzeitig Routinen behalten, auch wenn das zweite Kind da ist. „Ich denke aber, dass es sehr wichtig ist, nicht alles umzuwerfen oder abzuschaffen, was man vorher an Ritualen und Regelmäßigkeiten eingeführt hat. Also Dinge wie ins Bett bringen, gemeinsame Mahlzeiten, Kuscheln auf dem Sofa, Lesen und, dass man sich auch mal Exklusiv-Zeit mit dem großen Geschwisterkind nimmt.“

Zusätzlich war auch der Vater der beiden die ersten vier Monate daheim – und blieb es auch danach, als dann Anica wieder arbeiten ging. So konnte sie vor allem zu Beginn beiden Kindern viel Aufmerksamkeit schenken und auch dem Großen Zeit zu zweit schenken. Neid kam so nicht auf – auch, weil der ältere Sohn noch relativ klein war und vieles einfach als gegeben hinnahm. Gleichzeitig wird der ältere Sohn auch bei vielem mit einbezogen und darf beim Wickeln helfen oder badet gemeinsam mit dem Bruder.

Voneinander lernen: Geschwister sind Vorbilder

GEschwister Alter 15 Monate

Gemeinsam lässt es sich schön spielen.

Zusätzlich kurbelt es manchmal gar die Entwicklung von Kindern an, wenn sie sich Dinge von großen Geschwistern abgucken können. Bei den beiden Brüdern klappt das besonders gut beim Blödsinn machen 😉 „Weder sprachlich noch motorisch ist Jannes sonderlich fitter als es sein Bruder in dem Alter war, aber der Kleine beobachtet den Großen sehr genau und wenn der etwas macht, was er auch schon kann, dann macht er direkt mit. Das führt dann auch manchmal zu kleinen Rangeleien, wenn auf einmal beide gleichzeitig auf den Schaukelelch klettern wollen.“

[su_box title=“Kugelfisch bloggt“ style=“soft“ box_color=“#b73235″]Auf ihrem Blog „Kugelfisch“ erzählt Anica – oder auch Ori – aus ihrem Leben mit den beiden Söhnen „Zwuggel“ und „Wutz“. Das sind noch Relikte aus der Zeit vor der Geburt; in der Realität werden die beiden bei ihren echten Namen gerufen. Ihr Schreibstil ist dabei oftmals sehr erheiternd und wir lesen gerne weiterhin mit![/su_box]

Bilder: Anica