So klappt es mit Kind und Hund in der Familie

Es gibt fast nichts Schöneres, als wenn Kind und Hund gemeinsam aufwachsen. Und die Anzahl der Hunde in Deutschland steigt weiter an, denn man hat inzwischen erkannt, wie gut sie für die Menschen sind und wie gut sie dem Menschen tun.

Hunde werden vielseitig eingesetzt

Neben dem Einsatz als Diensthund bei Polizei, Zoll und Militär, wo sie viele verschiedene Aufgaben erfüllen müssen, werden Hunde auch in anderen Bereichen als Helfer ausgebildet.

HHunde - werden vielseitig eingesetztatte man bis vor wenigen Jahren im privaten Bereich hauptsächlich Blindenführhunde oder vielleicht noch Behinderten-Assistenzhunde, werden Hunde inzwischen auch für ganz andere Aufgaben eingesetzt.
Es gibt Kindergarten- und Schulhunde, Besuchshunde für Pflege- oder Altenheime. Hunde lernen, Unterzuckerung beim Diabetiker zu melden oder für Allergiker festzustellen, ob ein Inhaltsstoff in einem Lebensmittel enthalten ist.

Hunde finden verlorene Gegenstände, suchen Bettwanzen, zeigen Schimmelbefall an oder suchen vermisste Personen oder Haustiere, helfen dem Jäger bei der Jagd oder dem Schäfer beim Hüten.

Und ganz nebenbei sind sie inzwischen fast schon Familienmitglieder.

Viele neue Herausforderungen

Durch die vielen neuen Aufgaben und die veränderte Hundehaltung wird unseren Vierbeinern allerhand abverlangt. Früher wohnten die Hunde häufig im Zwinger oder einfach auf dem Hof oder in der Scheune. Sie sollten Mäuse und Ratten fangen und den Hof bewachen. Heute leben sie meist in der Familie. Was einerseits sehr schön ist, führt natürlich andererseits dazu, dass die Hunde sehr viel mehr lernen und meistern müssen.

Sie sollen mit allen Menschen klar kommen, sich am besten von jedem anfassen lassen, Kinder mögen, allein bleiben ohne zu bellen oder etwas kaputt zu machen, im Straßenverkehr klar kommen, im Urlaub im Hotel schön brav sein, im Restaurant liegen ohne zu stören, vernünftig an der Leine laufen, zurückkommen, wenn sie gerufen werden, auf keinen Fall jagen, niemanden anspringen, usw. usw. usw. Die Liste ließe sich endlos fortführen und aus Sicht des Hundes sind manche Dinge bestimmt nicht so einfach. Und trotzdem klappt es meistens richtig gut und unsere Hunde passen sich wirklich super an.

7 Regeln, damit das Zusammenleben von Hund und Kind klappt

Damit das Zusammenleben von Kind und Hund in der Familie harmonisch und gefahrlos verläuft,  sollten die folgenden sieben Grundregeln immer beachtet werden. Damit ist man gut gerüstet und Beißunfälle werden zumindest sehr unwahrscheinlich.

  1. Wichtigste Regel: Hund und Kind NIE unbeaufsichtigt lassen
    Auch nicht mal schnell zur Haustür oder ans Telefon gehen. Immer einen von beiden mitnehmen oder in einem Auslauf oder hinter einem Kindergitter sichern.
  2. Für einen sicheren Rückzugsort des Hundes sorgen
    Dort kann der Hund in Ruhe schlafen, auf etwas herum kauen. Er soll wissen, dass ihn dort keiner stört und ihm dort keiner etwas weg nimmt.
  3. Einrichten einer Tabuzone, die nur dem Kind gehört und wo der Hund nicht hin darf
    So ist nicht nur das Kind sicher, sondern auch seine Sachen. Das kann sogar ein Teppich oder eine Spieldecke sein. Das entspannt auch die Situation, wenn man dabei ist.
  4. Ein Kind nimmt einem Hund NIEMALS etwas ab
    Jedes Kind sollte lernen, den Eltern Bescheid zu geben, wenn der Hund ihm etwas geklaut hat. Natürlich sollte der Hund das nicht tun – da greift dann Regel 7 -, aber wenn es passiert, klärt nicht das Kind das, sondern ruft einen Erwachsenen.
  5. Einem Hund wird NIEMALS das Knurren verboten
    Leider wird häufig noch gelehrt, dass der Hund seine Menschen nicht anknurren darf. Das ist sehr schade, denn wenn der Hund knurrt, warnt er anstatt zu beißen. Häufig passieren Beißunfälle, weil dem Hund das Knurren verboten wurde und er irgendwann gleich beißt ohne zu warnen.
  6. Hund RegelnEin Kind geht NIE alleine mit dem Hund Gassi
    Mal abgesehen von dem rechtlichen Problem, sollte man sich mal überlegen, wie das Kind traumatisiert werden kann, wenn ein fremder Hund ankommt, der nicht nett ist und womöglich den eigenen Hund oder gar das Kind angreift.
  7. Training des Hundes
    Es gibt zahlreiche Übungen, die hilfreich sind: Alles hergeben, nichts aus Händen klauen, nicht Hochspringen, niemanden umrennen, eine Decke als Tabuzone akzeptieren, locker an der Leine laufen, sich überall anfassen zu lassen, Spielsachen vom Kind liegen lassen, sich nicht für Gerenne oder Kindergeschrei interessieren, es toll finden, wenn er betatscht wird, aus Situationen weggehen, wenn es zuviel wird, etc.

Mit diesen Regeln ist man zu 99,9 Prozent auf der sicheren Seite. Da Kinder und Hunde unberechenbare Lebewesen sind, gibt es leider niemals eine hundertprozentige Sicherheit.

Aber man kann ein relativ sicheres und sehr harmonisches Zusammenleben mit dem Dreamteam Hund und Kind erreichen.

Weiterführende Tipps und Quellen

Mein Name ist Claudia Hußmann und ich bin Hundetrainerin aus vollstem Herzen. Mir ist es wichtig, zu vermitteln, dass Training auf nette Art nicht nur genauso gut funktioniert, sondern sogar besser als das Training mit Gewalt, Zwang und Bedrohung. Hundeerziehung soll Mensch und Hund Spaß machen, dann bringt es auch Erfolg ohne unangenehme Nebenwirkungen.

Claudia Hußmann, Hundeschule Mein lieber Hund, Homberg (Efze)

http://www.mein-lieber-hund.info/