Die letzten Wochen der Schwangerschaft waren von Bewegungsunfähigkeit geprägt: der dicke Bauch war immer im Weg. Und so kitzelt es vielen Frauen nach den Tagen im Wochenbett in den Füßen. Sport und Bewegung täte dem Körper gut – und ein bisschen Tapetenwechsel wäre auch für den Kopf befreiend. Doch Sport und Baby lassen sich nicht ganz so einfach vereinen. Joggen wäre da doch eine gute Lösung – oder?
Wochenbett und dann?
Nach der Geburt muss sich die Mutter nicht nur von den Anstrengungen erholen, sondern braucht im Schnitt auch sechs bis acht Wochen, bis ihr Körper sich wieder rückgebildet hat. Deshalb solltet ihr in dieser Zeit Beckenbodenübungen machen und Erschütterungen durch Sport vermeiden. Nach Absprache mit dem Frauenarzt kann es dann aber wieder mit dem Sport losgehen.
Welcher Sport dann betrieben wird, um etwa Schwangerschaftspfunde loszuwerden oder einfach nur Bewegung zu haben, liegt ganz bei der Frau. Wart ihr schon vor der Schwangerschaft sportlich aktiv, könnt ihr einfach zu euren Gewohnheiten zurückkehren –soweit zeitlich machbar. Für Bloggerin Ulrike war wichtig, dass sich der Sport gut mit dem Familienalltag vereinbaren lässt. Joggen war da eine gute Lösung, da anfänglich der Kinderwaagen mitkonnte.
Am Anfangen eher walken
Ulrike hat nach der Geburt klein angefangen, da ihre Kondition für große Joggingrunden gar nicht ausgereicht hätte. Deshalb ist sie zunächst Spazieren mit dem Kinderwagen und Walken gegangen. Die ersten zwei Monate war das so und dabei ist sie meist 45 bis 60 Minuten „gelaufen“. Joggen ging erst später wieder: „Richtig gelaufen bin ich circa 3 Monate nach der Geburt. Obwohl ich das langsam gesteigert habe und am Anfang nur schnell gewalkt bin. Später bin ich dann gejoggt mit Gehpausen. Die ersten richtigen Läufe ohne Gehpausen habe ich dann 4-5 Monate nach der Geburt geschafft.“
Für alle, die ebenfalls mit dem Laufen beginnen wollen, hat sie hier in ihrem Blog Oneyearofsunday sehr detailliert beschrieben, wie das geht. Ulrike konnte so in einem halben Jahr rund 12 Kilo abnehmen – natürlich in Verbindung mit Stillen und gesunder Ernährung.
Joggen ohne Baby: Zeit für sich
Heute geht Ulrike meist ohne Kinderwaagen joggen, sodass ihr diese Zeit ganz alleine gehört. „Ohne Kinderwagen ist es weitaus entspannender und ich kann viel besser abschalten als wäre mein Kind dabei. Und Zeit alleine verbringen ist nach einer Schwangerschaft Luxus. Daher versuche ich wirklich regelmäßig zu laufen und es ist natürlich ein Stück weit motivierender, wenn man weiß, dass man mal eine halbe Stunde ohne sein Kind verbringen kann ;).“
Und 30 Minuten lassen sich meist schnell organisieren: Oma, Opa oder Freunde können etwa auf das schlafende Baby aufpassen und im Nu seid auch ihr wieder daheim.
Was viele beim Laufen noch motiviert: gute Musik auf den Ohren, eine App, die den Erfolg trackt oder auch nette Laufbegleitung.
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