Den Schulabschluss in der Tasche, liegt jungen Erwachsenen die Welt zu Füßen: Fremde Länder erkunden, spannende Freizeitaktivitäten ausprobieren, neue Leute kennenlernen. Doch mit Anfang 20 ist biologisch gesehen auch die beste Zeit für eine Schwangerschaft. Wenn die wilden 20er zu mütterlichen 20ern werden: Bloggerin Katharina von M.O.M.M. hat sich dazu entschieden. Im Gespräch erzählt sie uns von ihren ersten Erfahrungen im dem Abendteuer Familie und warum sie diese Entscheidung jederzeit wieder treffen würde.
Orientierungssuche in der großen, weiten Welt
Beim Start in die Selbstständigkeit steht für viele junge Erwachsene die Ordnung der eigenen Welt an erster Stelle. Sobald Mama ihren Job als Sekretärin an den Nagel hängt und die Wäsche sich nicht mehr selbst wäscht, wird das eigene Leben bald zur Herausforderungen.
Wer bin ich, wo will ich hin? Vor dem Beginn einer großen Karriere steht die eigene Selbstfindung. Mit einem Ziel vor Augen und Selbstbewusstsein im Rücken fällt es leichter, die Hürden des Alltags zu meistern. Welche Ziele das sind, kann jedoch ganz unterschiedlich sein. Für Katharina und ihren Mann war es der gemeinsame Traum, jung Eltern zu werden. Im Alter von 23 Jahren ging dieser mit der Geburt ihres Sohnes MoJo in Erfüllung. Auf ihrem Blog M.O.M.M. erzählt sie vom Leben als junge Familie: von Höhen und Tiefen, von Glücksmomenten und Tiefschlägen. Mit Produkttests und Do-It-Yourself-Tipps gibt sie anderen jungen Eltern praktische Starthilfen für den Alltag zu dritt.
Der perfekte Zeitpunkt für eine Schwangerschaft?
Katharina und ihr Mann haben sich ganz bewusst entschieden, in jungen Jahren Eltern zu werden – und würden diese Entscheidung wieder treffen: „Ich habe bisher nie das Gefühl gehabt, etwas zu verpassen.“ Für das Paar ein entscheidender Vorteil: Die Entscheidung einer frühen Schwangerschaft, wird später mit einem langen, gemeinsamen Familienleben belohnt: „Wir sind glücklich als kleine Familie und wenn ich daran denke, dass ich durch das frühe Mutterwerden circa 10 gemeinsame Jahre dazu gewonnen habe, fühle ich mich in meinem Weg bestätigt“.
Doch laut Katharina gibt es keinen pauschal perfekten Zeitpunkt für eine Schwangerschaft. Ein Kind stellt das Leben der Eltern auf den Kopf. Manche passen lieber festgefahrene Strukturen an eine neue Situation an. Anderen fällt es leichter, den Alltag von Beginn an mit einem Kind zu organisieren. An einem Punkt, in dem die Lebensbereiche noch nicht zu 100% festgefahren sind, profitieren junge Eltern von mehr Flexibilität und Spontanität. Katharina kann so ihrer Zukunft entspannter entgegen sehen.
Vom Berufsrisiko bis zu schrägen Blicken
Als größten Nachteil einer frühen Schwangerschaft, nennt Katharina Abstriche in der Karriere. Eine Lücke im Lebenslauf bevor man einen Schritt in die Berufswelt gesetzt hat, stellt später ein großes Risiko dar. Doch auch bei einer späten Schwangerschaft tritt dieses Problem auf: Nach einer Babypause ist beim Wiedereinstieg in den Job Organisationstalent gefragt.
Zudem kämpfen junge Familien gegen schräge Blicke und Unverständnis seitens der Bevölkerung. Laut dem statistischen Bundesamt gebären deutsche Mütter durchschnittlich im Alter von 29 Jahren das erste Kind. Ausreißer der Statistik werden oft als Unfall abgestempelt oder als Karrieremuffel verurteilt. „Da muss man manchmal ein recht dickes Fell haben“, weiß Katharina. Auch sie musste lernen, negative Reaktionen aus ihrem Umfeld zu akzeptieren. Was viele dabei vergessen: Die biologische Uhr hört irgendwann auf zu ticken. Zudem sind die Risiken einer Schwangerschaft mit Ende 30 sind nicht zu unterschätzen.
Den richtigen Zeitpunkt für die Schwangerschaft muss jedes Paar individuell finden. Ob früh oder spät: Wie Katharina beweist, kann auch schon Mitte 20 das perfekte Alter für den Start in ein Leben zu dritt sein kann.
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