Ich habe eine kleine Tochter und sie ist die Liebe meines Lebens. Ich bin immer für sie da und werde sie mein Leben lang beschützen. Das weiss ich mit Sicherheit. Doch das ist wohl nicht selbstverständlich. Kinder werden immer noch viel zu oft mißhandelt und verstoßen. Waisenhäuser platzen aus allen Nähten. Für eine liebende Mutter ist es unvorstellbar, sich nicht genug um das eigene Kind zu kümmern. Kinder sind uns Erwachsenen schutzlos ausgeliefert. Wir sind dafür da, um sie zu schützen und uns um sie zu kümmern. Wenn es die eigenen Eltern nicht schaffen oder wollen, ist es dann nicht die Aufgabe der anderen Eltern? Wie können wir den armen Kindern dieser Welt helfen, die es nicht so gut wie unsere eigenen haben?
Muttergefühle
Seit ich Mama bin, sehe ich viele Dinge mit anderen Augen. Mir fallen auf einmal sofort Kinder auf, die mit dünnen Jäckchen ohne Mütze und Handschuhe bei eisigen Temperaturen im vorbeifahrenden Kinderwagen sitzen. Ich höre Dinge im Bekanntenkreis, die mir die Haare aufstellen und die Nachrichten über mißhandelte oder verhungernde Kinder reißen nicht ab. Ich stelle mir dann immer meine kleine Tochter vor, der so etwas auch hätte passieren können, wäre sie in die falsche Familie geboren worden. Bei diesesen Gedanken krampft sich mein Herz zusammen. Es ist zwar nicht meine eigene Tochter dafür aber viel zu viele andere Kinder, die Schlimmes erleben müssen. Nur weil es fremde Kinder und nicht meine eigenen sind, heißt es doch aber nicht, dass ich wegsehen darf? Passiert es nicht in meiner Nähe, dann heißt es nicht, dass es keine Kinder gibt, die Hilfe brauchen. Es gibt jede Menge Kinder, die Hilfe brauchen. Man muss nur nach ihnen suchen.
Kinder sind schutzlos
Kinder sind schutzlos und Erwachsene können so oft grausam sein. Es ist unvorstellbar, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die Kinder quälen. Doch die gibt es. Jedes Kind sollte unbeschwert und mit viel Liebe und Geborgenheit aufwachsen dürfen. Mir stellt sich immer wieder die Frage, warum böse, gewalttätige Menschen Kinder in die Welt setzen und für die armen Würmer oftmals jede Hilfe zu spät kommt. Es passiert nicht nur in Dritte Welt Ländern sondern auch hier in Deutschland. Wie viele Menschen schauen jeden Tag weg, wundern sich vielleicht über seltsame Geräusche oder traurige Kinderaugen, aber reagieren nicht? Es könnten noch viele Kinder leben, hätten mehr Menschen auch ein Auge auf ´fremde´Kinder.
Zahlen und Fakten
Mehr als 100 000 Kinder und Jugendliche werden jedes Jahr alleine in Deutschland als vermisst gemeldet. Zum Glück handelt es sich hierbei auch um sogenannte Ausreißer, die jedoch meist nicht ohne Grund von Zuhause weglaufen. Hier gibt es eine tolle Seite für Eltern und Kinder die Sicher- Stark- Initiative:
´Wir lösen Ihr Problem und schützen Ihr Kind, damit es nicht Opfer von Gewalt, Missbrauch, Mobbing, Übergriffen wird. Wir erhöhen die Sicherheit Ihrer Kinder und das nicht nur im Internet!´
Die jeweils zum Quartalsanfang durch das BKA erhobenen Vermisstenzahlen liegen aktuell bei 1.836 vermissten Kindern und Jugendlichen (Stand: 01.04.2013).
Hiervon sind 478 Kinder im Alter von 0-13 Jahren und 1.358 Jugendliche im Alter von 14-17 Jahren (Quelle).
Diese aktuellen Zahlen beinhalten sowohl die Vermisstenfälle, die innerhalb von einigen Tagen aufgeklärt werden, als auch die ungeklärten Fälle, die bis zu 30 Jahre zurückliegen. Eine erschreckend hohe Zahl. Diese Kinder wurden sicherlich nicht aus dem eigenen Wohnzimmer entführt – es passiert oftmals auf offener Strasse. Wieder sind hier die Erwachsenen gefragt, die auch ein Auge auf fremde Kinder haben sollten. Würde mein Kind auf der Strasse von Fremden angesprochen und verschleppt werden, wäre ich allen dankbar, die mutig dazwischengehen.
Eine erschreckende Zahl
Die Sterbensrate bei Kindern ist nach wie vor erschreckend hoch. Zwar hat sich die Zahl seit 1990 um die Hälfte reduziert, doch sterben täglich immer noch 18.000 Kinder weltweit. Es wird viel für die armen Kinder dieser Welt getan, doch anscheinend nicht genug. Es gibt viele Formen von Hilfe, die jeder von uns leisten kann. Ob es durch ein Patenkind ist oder ob ich Vereine unterstütze, die versuchen das Leid der Kinder zu verringern. Jeder kann helfen und ein Vorbild für andere sein.
Gewalt gegen Kinder
Gewalt gegen Kinder wird meist in der Familie oder in anderen Formen des Zusammenlebens ausgeübt. Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen hat jetzt in New York einen Report über Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorgestellt. Laut UNICEF-Angaben ist es die bislang größte Studie dieser Art. Hier gibt es die englische Version zum Download. Allein 2012 fielen weltweit rund 95 000 Kinder unter 20 Jahren einem tödlichen Gewaltverbrechen zum Opfer. Viele von ihnen in Entwicklungs-und Schwellenländern, vor allem in Lateinamerika, der Karibik und Westafrika. Die meisten tödlichen Übergriffe gab es in Nigeria (13.000) und Brasilien (11.000). Laut der Studie ist rund jedes sechste Kind heftigen Schlägen ausgesetzt. Für eine Mama, die ihr Kind abgöttisch liebt, ist dies nur sehr schwer nachvollziehbar und doch passiert es viel zu oft. Kinder können sich nicht selbst helfen. Auch ältere Kinder, sind dann meist so verstört und verängstigt, dass sie sich anderen Erwachsenen nicht öffnen können und ihre Peiniger nicht verpetzen. Meist sicherlich aus Angst vor weiteren Schlägen. Hier ist es umso wichtiger, dass Lehrer, Erzieher, Ärzte und vor allem auch Nachbarn oder Freunde aufmerksam fremde Kinder beobachten und lieber einmal zu viel als zu wenig eingreifen. Sicherlich ist es manchen Menschen unangenehm, sich in anderer Leute Privatsphäre einzumischen, doch dies hört bei Gewalt an Kindern auf.
Eigeninitiative
Ich arbeite in einer großen Firma mit vielen anderen Müttern. Diese Mütter haben eine eigene Facebook-Gruppe gegründet und stehen sich mit Rat und Tat zur Seite. Es wurden schon einige Aktionen gestartet, um armen Kindern zu helfen. Beispielsweise hat eine besonders engagierte und liebe Kollegin zu einer großen Spendenaktion für ein Waisenhaus in Rumänien aufgerufen. Viele von uns haben Pakete mit Kindersachen zu ihr geschickt, die dann wiederum von ihrem Bekannten nach Rumänien gebracht wurden. Wir sollten nicht immer nur den großen Kinderhilfswerken den Vortritt lassen, sondern selbst aktiv werden.
Ich habe von Anfang an immer nur das Beste für meine Tochter gewollt und auch gekauft. Für mich kommen nur Bio-Lebensmittel in Frage. Ich kaufe ihr gerne schönes Spielzeug und lege Wert auf anständige Kleidung. Ich gebe zu, ich verwöhne sie sehr gerne. Dass dies ein wahrer Luxus ist und viele andere Kinder auf der Welt nicht mal genug zu essen haben oder gar keine Spielsachen besitzen und frieren, macht mich unendlich taurig. Ich habe mir fest vorgenommen, etwas für andere Kinder zu tun, denen es nicht so gut geht wie meiner Tochter.
Falls auch ihr aktiv werden möchtet, sind hier die wichtigsten Hilfsorganisationen:
Bild 1: istockphoto/ ammit
Bild 2: istockphoto/ arnoaltix
Bild 3: istockphoto/ nadezhda1906