Häufige Kinderkrankheiten und wie Sie Ihnen vorbeugen

Das Immunsystem eines Kindes ist bei seiner Geburt noch unreif und muss sich über die ersten Jahre erst vollständig ausbilden. Hochansteckende Infektionskrankheiten wie Masern, Mumps, Windpocken und Keuchhusten kommen daher hauptsächlich bei Kindern vor, da deren Körper noch keine Chance hatte, Antikörper gegen die besagten Erreger zu entwickeln. Die sogenannten Kinderkrankheiten hinterlassen normalerweise eine lebenslange Immunität. Erkrankt ein Erwachsener an einer Kinderkrankheit, dann bedeutet das, dass er als Kind keine Immunität gegen die Krankheit erworben hat. Bei Erwachsenen verlaufen die Krankheiten schwerer und sind nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Vor allem für Schwangere und Menschen mit geschwächtem Immunsystem können Kinderkrankheiten im Erwachsenenalter sehr ernsthaft verlaufen. Gegen die meisten Kinderkrankheiten kann man sich allerdings impfen lassen, was im Falle einer Gefährdung empfohlen wird. Hier stellen wir Ihnen die häufigsten Kinderkrankheiten vor. Wir erklären, was sie bedeuten, wie Sie Ihnen vorbeugen und wie Sie deren Symptome, wie zum Beispiel juckenden Hautausschlag, Magenkrämpfe oder Reizhusten, lindern können.

Masern

 Eine Masernerkrankung verläuft typischerweise in zwei Phasen: Die Symptome der ersten Phase ähneln denen einer Grippe (Husten, Halsschmerzen, Schnupfen, Kopfweh, Fieber), während die zweite Phase sich in einem Hautausschlag am ganzen Körper äußert. Die Ursache für Masern ist das hochansteckende Masernvirus; hat sich Ihr Kind damit infiziert, muss es die Krankheit durchhalten, da nur die Symptome behandelt werden können. Komplikationen, die in Verbindung mit Masern auftreten können, sind Mittelohr- sowie Lungenentzündungen, bis hin zu einer Gehirnentzündung. Sie können Ihr Kind ab einem Alter von neun Monaten gegen Masern impfen lassen, was dringlich empfohlen wird.

Mumps

 Mumps ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüsen, welche zur Folge hat, dass die Wangen stark anschwellen. Kauen und Schlucken sind jetzt sehr schmerzhaft für Ihr Kind, auch wird es unter einem trockenen Mund, allgemeinem Unwohlsein und Fieber leiden. Die Krankheit verläuft in der Regel harmlos und ist innerhalb einer Woche überstanden. Oft kommt es auch zu einer Hirnhautentzündung, die aber gutartig verläuft. Schwere Komplikationen aufgrund von Mumps sind selten, aber möglich, wie zum Beispiel Schwerhörigkeit oder Taubheit als Folge der Infektion. Auch gegen Mumps kann geimpft werden.

Windpocken

 Windpocken ist eine Viruserkrankung, die meist harmlos verläuft. Die Krankheit beginnt mit roten, juckenden Flecken auf der Haut. Sie breiten sich nach und nach auf dem ganzen Körper aus und verwandeln sich nach einiger Zeit in Bläschen, die nach ein paar Tagen platzen. Hat Ihr Kind Windpocken, achten Sie darauf, dass es sich so wenig wie möglich kratzt, um Narben vorzubeugen. Besorgen Sie sich eine beruhigende Salbe aus der Apotheke, mit der Sie den starken Juckreiz lindern können. Meiden Sie den Kontakt mit andern Menschen. Die wirksamste Vorbeugung von Windpocken ist eine Impfung, welche Sie bei Ihrem Kind bereits ab einem Alter von elf Monaten vornehmen können. Nicht zu verwechseln sind Windpocken mit Scharlach. Scharlach beginnt in der Regel mit Halsschmerzen und hohem Fieber; nach ein bis zwei Tagen kommt dann ein juckender Ausschlag mit roten Flecken dazu. Impfen kann man dagegen nicht, jedoch ist die Krankheit gut mit Antibiotika heilbar.

Keuchhusten

Keuchhusten ist eine hochansteckende und vergleichsweise langwierige Krankheit, die zu heftigen Hustenanfällen führt. Die Krankheit verläuft in mehreren Phasen, wobei sie mit einer erkältungsähnlichen Phase beginnt: Schnupfen, Heiserkeit, leichter Husten und Fieber. Nach ein bis zwei Wochen kommt es dann zu heftigen, krampfartigen Hustenanfällen, dem sogenannten „Keuchhusten“, der oft von Atemnot begleitet wird. Das letzte Stadium der Krankheit ist die sechs- bis zehnwöchige Erholungsphase, in der die Hustenanfälle langsam abnehmen. Bis zum vollständigen Ausheilen der Krankheit kann gut ein Vierteljahr vergehen. Häufige Komplikationen sind Lungen- und Mittelohrentzündungen. Für Säuglinge ist diese Krankheit lebensbedrohlich, da sie zu Atemstillstand führen kann; sie werden daher stationär behandelt. Bei einer frühzeitigen Behandlung können Antibiotika den Krankheitsverkauf etwas mildern. Inhalationen mit Kochsalzlösung sowie schleimlösende Mittel können bei größeren Kindern den Hustenreiz lindern. Lassen Sie Ihr Kind regelmäßig gegen Keuchhusten impfen; die erste Impfung erfolgt normalerweise bereits ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat und muss mehrmals aufgefrischt werden.

Magen-Darm-Erkrankung (Gastroenteritis)

 Eine der wohl häufigsten Krankheiten bei Kindern ist eine Entzündung der Magen- und Darmschleimhaut, hervorgerufen durch Viren oder Bakterien, die durch den Mund aufgenommen worden sind. Magen und Darm sind nicht in der Lage, Speisen oder Getränke zu verarbeiten, woraufhin diese mittels Erbrechen oder Durchfall sofort wieder ausgeschieden werden. Das wichtigste bei einer Gastroenteritis ist, dass der hohe Flüssigkeits- und Elektrolytverlust des Kindes wieder ausgeglichen wird, welcher gerade bei Säuglingen und Kleinkindern gefährlich werden kann. Notfalls geschieht dies durch Infusionen im Krankenhaus. Bei normalem Verlauf der Krankheit kann die Dehydrierung aber durch viel Flüssigkeit und mit speziellen Mitteln aus der Apotheke ausgeglichen werden. Die beste Vorbeugung gegen Gastroenteritis ist gründliche Hygiene. Ihr Kind sollte sich regelmäßig die Hände waschen, vor allem vor dem Essen und nach dem Toilettenbesuch. Bei ganz kleinen Kindern übernehmen Sie das Händewaschen und achten darauf, dass sie nicht in Berührung mit verschmutztem Wasser oder falsch aufbewahrten Lebensmitteln kommen.