Im Rausch der Hormone scheint jedes Accessoire, jeder Body und jede Neuheit auf dem Babyprodukte-Markt notwendig. Doch schon wenige Tage nach der Geburt stellt sich heraus, dass einiges davon ziemlich unnötig ist. Zumindest in den ersten Wochen. Schuhe, Hosen oder auch Pflegeprodukte braucht ihr für so einen kleinen Zwerg noch nicht. Aber was sollte unbedingt daheim sein, damit sich die ersten, anstrengenden Tage leicht gestalten?
Die Basics: braucht es Windeltwister und Wickelbody?
Gerade beim ersten Kind sind werdende Eltern noch sehr unsicher, welche Produkte unbedingt gekauft werden müssen. Ein wenig Rationalität ist da angesagt: zunächst einmal seid ihr nach der Geburt nicht von der Außenwelt abgeschnitten. Großeltern und Freunde können „im Notfall“ auch noch zusätzliche Body, Strampler oder Söckchen besorgen. Es reicht also, wenn ihr so viele Babyklamotten habt, dass ihr die erste Woche übersteht. Dabei sind Hosen oder Pullover oft noch sehr unpraktisch, Strampler und Bodys hingegen warm und schnell angezogen! Auch bei den Transportmöglichkeiten gibt es zahlreiche Varianten. Da sich aber manche Eltern von Anfang an fürs Tragen entscheiden, kann sogar ein Kinderwagen überflüssig sein. Das müsst ihr natürlich individuell abwägen, aber sicherlich braucht es nicht direkt nach der Geburt fünf Formen der Tragemöglichkeit. Am besten investiert man in ein Tragetuch und einen guten Kinderwagen – die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass beides zum Einsatz kommt.
Hingegen sind Anschaffungen wie ein Windeltwister oder dutzende Wickelbodys am Anfang unsinnig, denn vor der Geburt ist nicht abzusehen, welche Lösung am praktischsten ist. Der Windelmülleimer mit integrierter Twist-Funktion ist noch dazu in den laufenden Kosten sehr teuer. Einen Wickelbody kann man natürlich da haben, um ihn im Alltag zu testen, aber viele Mütter kommen mit einfachen Bodys besser zu recht. Auch Puck-Decken sind eine Anschaffung, die später folgen kann – da reichen anfänglich oft einfache Decken.
Die Einkaufsliste
Dennoch bleiben reichlich Dinge, die es vorab als Grundausstattung einzukaufen gilt.
Für daheim:
- Babybett oder Wiege
- Spannbetttücher zum Wechseln
- 1-2 Schlafsäcke entsprechend der Jahreszeit
- Babydecke
- Wickelkommode mit Auflage
- Wärmelampe
- Waschlappen
- Windeln und ein Windeleimer
- Mulltücher als Unterlage für Sofa, Bett oder auch zum Schutz von Kleidung
Auf keinen Fall braucht ihr ein Kopfkissen für das Baby, denn das ist in den ersten zwei Lebensjahren sogar gefährlich. Das Kind könnte sich im Schlaf unter das Kissen drehen und dabei ersticken! Auch zu viele Kuscheltiere im Kinderbett sind deshalb gefährlich. Auch von Betthimmeln raten manche ab, da sie die Luftzirkulation behindern können.
Zum Anziehen
- 3-6 Bodys, in Größe 56 und 62
- 3-4 Strampler, in Größe 56 und 62
- 2 Strumpfhosen, in Göße 56 und 62
- 2-3 Socken, je nach Jahreszeit unterschiedlich dick
- 3-4 Baumwollpullis, in Größe 56 und 62
- Mützchen
- Ein Jäckchen, meist reicht eins ab Größe 62
- 10 und mehr Mulltücher als Spucklätzchen
Wahlweise je nach Jahreszeit Sonnenhut, Wintermütze oder auch Skioverall nicht vergessen! Da ihr vor der Geburt nicht wissen könnt, welche Größe das Baby hat, sollten nicht zu viele Strampler und Bodys gekauft werden. Lieber nach der Geburt nochmal bei DM oder Rossmann ein paar dazu kaufen oder online bestellen! Das geht schnell und ist wenig Aufwand.
Zusätzlich entwickelt jede Mami eine ganz eigene Vorliebe bezüglich der Praktikabilität der Babykleidung. Manche finden Wickelbodys klasse, andere greifen sehr schnell zu Jogging-Hosen anstatt Stramplern und je nach Baby lassen sich Dinge einfacher und schwieriger anziehen. Deshalb nicht zu viel kaufen, sondern abwarten, was das Baby mag! Nur darauf achten, dass es keine Knöpfe oder Reisverschlüsse auf dem Rücken hat, denn das ist beim Liegen unbequem.
Zum Stillen
- Stillkissen
- Still-BHs
- Ein Fläschchen und Anfangsnahrung
Nicht jede Mutter kann sofort stillen und manch einer bleibt es gänzlich verwehrt. Daher ist es praktisch, wenn ihr von Anfang an für den Notfall ein Fläschchen und passende Nahrung dahabt. Alles Weitere kann dann immer noch in den Folgetagen besorgt werden. Auch Wundcreme für die Brustwarzen braucht nicht jede Frau. Da die sehr teuer ist, könnt ihr hier auch spontan entscheiden, ob sie benötigt wird.
Der Transport gelingt mit einer Babyschale fürs Auto, einem Kinderwagen und einem Tragetuch. Manche entscheiden sich auch für Babytragen – das ist ein Stück weit Geschmackssache – allerdings sind nicht alle Babytragen für Neugeborene geeignet. Tragetücher hingegen schon, es empfiehlt sich aber, eine Trageberatung zu besuchen, um Fehler zu vermeiden. Online gibt es ebenfalls Einführungsvideos dazu:
Känguru Bindeanleitung
Ring-Sling Bindeanleitung
Wickelkreuztrage Bindeanleitung
Das Baby pflegen
Auch eine Baby-Badewanne muss nicht bei der Erstausstattung dabei sein. Ein Waschbecken oder ein 10-Liter-Eimer reichen für das winzige Neugeborene aus. Babyshampoos oder Cremes braucht es zunächst auch nicht. Später kann ein wenig Öl zum Badewasser dazugegeben werden, aber eigentlich reicht bei kleinen Babys warmes Wasser! Wundcreme benötigen Eltern auch oft erst nach Wochen.
Tipp: Wartet auch ab, welche Geschenke ihr so erhaltet. Oft bekommt man auch im Krankenhaus oder in der Drogerie Probegrößen.
Natürlich macht es schon während der Schwangerschaft Spaß für das ungeborene Kind einzukaufen und alles schön herzurichten. Schade ist aber, wenn die gekauften Dinge sich dann als unpraktisch oder zu klein erweisen. Deshalb lieber weniger kaufen und dafür in bessere Qualität investieren. Gerade der Kinderwagen wird euch Jahre begleiten und sollte sowohl für Kind als auch für euch bequem sein!
Tipp: Bei Babykleidung lohnt es sich, nach Secondhand-Ware Ausschau zu halten. Die Kinder tragen die Kleidung nicht lange, daher ist der Verschleiß gering und gleichzeitig wurden die Klamotten schon sooft gewaschen, dass etwaige Chemie-Rückstände raus sind.
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