Mein Beruf als Texterin
Kerstin Münchehofe

Warum bin ich Texterin geworden

Texterin bin ich geworden, weil ich als Mutter nicht mehr in den Beruf Verkäuferin tätig sein wollte. Bei meinem Arbeitgeber hatte ich ständige Wechselschichten, was mit einem Babynicht zu vereinbaren war. Also habe ich mir Gedanken gemacht, was ich alles kann und womitich demnächst Geld verdienen möchte. Eine sehr große Hilfe war mein damaliger Partner,ohne den ich wohl kaum den Mut gehabt hätte, meine Idee umzusetzen. Ich habe lange imNetz recherchiert, bis ich mir ein Bild machen konnte und wusste, dass ich als Texterindurchaus Geld verdienen kann. Früher sollte es nur ein Zubrot für die Familie sein, heute muss ich als alleinerziehende Mutter genug verdienen, um alle Ausgaben tragen zu können.

Was motiviert mich daran?

Manchmal ist mein Beruf anstrengend. Welcher Beruf ist dies aber nicht? Manchmal ist es für mich auch sehr belastend, alle Unkosten verdienen zu müssen und zwar so, dass ich den Monat über immer verteilt von Kunden Geld erhalte. Mein Gehalt ist nie sicher, das sorgt auch schon einmal für Frustration. Aber auf der anderen Seite weiß ich, dass ich keinen anderen Job ausüben kann. Mein Kind ist oft krank und wenn ich da jedes Mal einenKrankenschein einreichen würde, hätte ich meine Stelle gar nicht mehr. Außerdem muss ich mit meinem Kind Hausaufgaben machen, seine Nachmittage gestalten und mehr. Ein Halbtagsjob käme nicht in Frage, ich würde zu wenig verdienen. Also bleiben mir nur dieSelbstständigkeit und meine Schreiberei.
Ich muss aber auch sagen, dass ich gar nichts anderes machen möchte. Schreiben inFestanstellung, das wäre ein großer Traum von mir. Oder aber, von meinen Tantiemen für Bücher und Strickanleitungen leben zu können, die ich auch noch neben der normalen Arbeitszeit ins Leben rufe. Man ist ja nie zu alt für Träumereien und wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Aus diesem Grund versuche ich mich nun auch in einem Blog, der unter Strickanleitungen4you.de zu finden ist. Mit einem Blog lässt sich auf Dauer auch Geld verdienen, wenn man erst einmal Zeit investiert.
Ich konnte schon immer gut schreiben, habe Referate in der Schule geschrieben und gehalten und mir ein gutes Zeugnis gesichert. Auch danach haben mir immer wieder Leutegesagt, wie gut ich schreiben kann. Also habe ich dies nun für mich zum Beruf erklärt, biete meine Texte über Ebay an, wo ich unter kerstins_kreativ_und_bastelshop zu finden bin.

Ich liebe meine Arbeit

Abgesehen davon, dass ich immer noch nach Jahren unter finanziellen Ängsten leide, es mal einen Monat nicht stemmen zu können, liebe ich meine Arbeit. Es motiviert mich immer wieder, neue Aufträge zu bekommen, die einfach anders sind. Manche Texte könnte ich neben dem Fernsehprogramm schreiben, andere muss ich recherchieren und lerne sogar noch etwas dabei.
Durch so manche Kunden bekomme ich Lust zu verreisen, möchte ich gerne mehr Tee trinken, kann ich besser mit dem Internet umgehen, habe mich besser eingerichtet und mehr. Ich lerne dazu, manches vergesse ich auch. Ich bin kreativ, das ist es, was ich sein will und sein darf. Manche Kunden lehnen mich ab, denn ich schreibe gerne, wie ich rede. Also umgangssprachlich, damit mich auch alle Leser verstehen und nicht erst einen Duden zur Hand nehmen müssen. Darauf lege ich großen Wert und meine Stammkunden, wie auch meine Rezensionen bei Ebay, geben mir Recht. Ich bleibe meiner Linie treu.
Mich motiviert auch der Dank, den ich von meinen Kunden erhalte. Manchmal bin ich mir nicht sicher, ob ich alles gut umsetze. Wenn ich aber dann eine Mail mit „Wow“ oder „Danke, Du hast mich wirklich gerettet“ erhalte, bin ich absolut glücklich über meinen Job. Kunden die immer wieder zu mir kommen, zeigen mir ebenfalls, dass ich meinen Job verstehe.

Wie bringe ich Familie und Beruf unter einen Hut?

Diese Frage ist recht schwer. Ich bin sogar noch dabei, obwohl ich jetzt seit 9 Jahren in diesem Beruf arbeite. Mein Sohn war gerade mal geboren, als ich mich an diese Arbeit gewagt habe. Früher war es leichter, da hatte ich einen Partner, drei Kindern und musste nicht, sondern wollte arbeiten. Nur Mami sein, das liegt mir einfach nicht. Das war ich vorher über Jahre, jetzt möchte ich Karriere machen.
Nun denn, seit 5 Jahren bin ich alleinerziehende Mutter. Erst waren noch zwei Kinder bei mir, nun ist der große Sohn auch ausgezogen. Ich habe nur noch meinen Max von 9 Jahren bei mir und muss mich immer wieder umstellen. Mal ist das Kind krank, dann arbeite ich so, wie er sich gerade beschäftigt.Dann wieder möchte er nicht in die OGS oder kann nicht, weil er Probleme in der Schule hat und ich seine Hausaufgaben gerne selbst betreuen möchte. Dies ist schwer für mich, weil ich dann erst das Kind schulfertig mache, mich dann an den Rechner setze, das Kind mussirgendwann abgeholt oder in Empfang genommen werden. Ich mache dann eine kleinePause, erkläre ihm die Hausaufgaben, koche dann oder setze mich selbst wieder an dieArbeit. Wenn er mit Freunden spielt, arbeite ich wieder weiter.

Wieviel arbeite ich?

9 Stunden arbeite ich jeden Tag, nach 5 Jahren habe ich es geschafft, mir wenigstes den Sonntag frei zu schaufeln. Hat das Kind Ferien, schlafe ich aus, das ist mein Urlaub. Seit meiner Trennung vom Vater, war ein Urlaub nicht mehr drin. Wenn wir aufgestanden sind, planen wir den Tagesablauf und am Abend falle ich erschöpft ins Bett. Mit Kindern arbeiten, ist sehr anstrengend. Mittlerweile habe ich mir ein eigenes Büro angeschafft und Max muss mich in Ruhe lassen, wenn die Tür geschlossen ist.
Da ich für jeden Kunden ca. 1 Stunde einplane, bin ich dann spätestens wieder für das Kind da. Es klappt recht gut, meine beiden anderen erwachsenen Kinder kommen regelmäßig zu Besuch und einen Partner habe ich derzeit nicht. Dafür, dass muss ich wohl leider gestehen, fehlt mir die Zeit. Eigentlich nicht für den Partner selbst, aber um etwas zu tun, um diesen überhaupt erst einmalkennenlernen zu können. Denn bin ich erst einmal fertig mit Job und mein Kind ist im Bett oder beim Vater, möchte ich meine Ruhe genießen und lese sehr gerne.

Was macht besonders viel Spaß, welche Themen liegen mir?

Oh je, doch noch eine schwierige Frage. Mir liegt alles, was ich gut schreiben kann. Kinderthemen, Internetfragen, Produktbeschreibungen, Tee- und Reisetexte liegen mir sehr. Aber ich mag auch Startseitentexte und Kategorie-Beschreibungen für neue Webseiten schreiben. Ich liebe Texte, die mir leicht von der Hand gehen. Diese bedeuten, gleiches Geld und früher Feierabend machen zu können. Recherchen dauern länger, fremdartige Themen muss ich für mich erst sortieren. Aber so ging es mir mit allen Themen einmal und jetztbeherrsche ich manche wirklich nebenher.
Für mich ist wichtig, dass ich einfach schreiben darf. Dass ich im Winter in der Wohnung sitze und nicht im Stau stehen muss. Im Sommer sitze ich im Park, auf dem Spielplatz, auf der Terrasse und bin einfach frei. Wenn manchmal die Geldsorgen nicht wären, könnte ich sagen, ich bin absolut glücklich mit meiner Arbeit. Manche Texte liegen mir auch so gar nicht, aber ich schreibe sie. So habe ich überhaupt keine Ahnung von Aktien und bin doch immer wieder erstaunt, dass meine Kunden auch diese Texte von mir lieben. Ich schreibe auch manchmal Bücher für Kunden, aber finde, dass ich nur Sachbücher gut schreiben kann. Ich glaube, wenn ich nicht gerade mit meinen eigenen Büchern reich werde, bleibe ich diesem Beruf bis im Rentenalter treu.