Unsere Emma ist mittlerweile 2 Jahre alt und das letzte Jahr war sehr turbulent und spannend. Ohne Oma und Opas Hilfe hätten wir oft alt ausgesehen. Wie bereichernd Großeltern´s Miterziehung ist, sehen wir jedes Mal wenn die Kleine bei meinen Eltern war. Oma und Opa sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken und wir wissen, dass das nicht selbstverständlich ist. Deshalb ist es höchste Zeit für einen kleinen Erfahrungsbericht und eine Lobeshymne an meine Eltern.
Schwere Krankheit
Vor genau einem Jahr wurde bei mir ein Tumor zwischen den Lungen diagnostiziert. Für uns alle ein Schock und für mich als Mama war das die schwerste Zeit meines Lebens. Die Zeit bis zur OP im November raste nur so dahin und ich hatte das Gefühl, für alle Fälle vorsorgen zu müssen. Das wünsche ich keiner Mama auf der Welt. Die OP war eine Risiko- Op und ich musste für eine gefühlte Ewigkeit ins Krankenhaus. Ich war bis dato nie länger als ein paar Stunden von meiner Tochter getrennt und das war das Schlimmste für mich: die Trennung von Emma und meinem Mann. Zum Glück war die Kleine vorher schon ganz oft bei meinen Eltern, sie hat quasi ihr zweites Zuhause dort. Meine Eltern kümmerten sich liebevoll in der Zeit um Emma, so dass mein Mann täglich bei mir im Krankenhaus sein konnte. Ich konnte mich in Ruhe im Krankenhaus erholen, weil ich wusste dass die Kleine gut aufgehoben war.
Ich hatte großes Glück, der Tumor konnte vollständig entfernt werden und nach einer Woche kam dann endlich das Ergebnis: kein Krebs. Ich war so dankbar und glücklich wie nie zuvor in meinem Leben.
Die Oma als Haushaltshilfe
Statt einer Haushaltshilfe kam meine Mama die nächsten Wochen und schlief bei uns. Ich konnte mein Kind nicht alleine versorgen, nicht tragen etc. Emma hat in der Zeit die ersten Schritte gemacht und musste daher noch viel getragen werden. Alleine sie aus dem Bettchen zu heben war unmöglich. Oma hat uns allen richtig gut getan und war uns eine große Hilfe.
Wann immer Hilfe nötig ist..
Meine Eltern haben noch nie abgelehnt wenn wir ihre Hilfe als Babysitter gebraucht haben. Wir haben erst vor kurzem ein Haus gebaut und haben versucht, den Umzugsstress, die vielen Küchenstudio- und Baumarkt-Besuche von der Kleinen fernzuhalten. Wann immer wir Oma und Opa gebraucht haben, waren sie für uns da. Die Großeltern gehen so toll mit unserer Tochter um, dass ich keinerlei Bedenken habe und ich sie ihnen zu 100 Prozent anvertraue. Da Emma unter einer Lebensmittelallergie leidet ( keine Milch-, Ei- und Geflügelprodukte) ist es manchmal eine echte Herausforderung und nicht so easy wie bei anderen Kleinkindern, die alles essen dürfen. Auch hier schlägt sich meine Mama hervorragend und achtet penibel darauf, dass Emma richtig ernährt wird.
Eine Bereicherung
Kommt Emma von Oma und Opa zurück, hat sie jedesmal etwas Neues gelernt. Ihr Wortschatz hat sich vergrößert und sie singt neue Kinderlieder. Obwohl wir viel mit der Kleinen reden, lernt sie ebenfalls viel bei ihren Großeltern. Sie hat dort auch ganz andere Rituale und trennt sie zwischen unserem Zuhause und Oma´s und Opa´s Zuhause.
Nicht selbstverständlich
Ich höre oft, welche Probleme andere Mamas haben, deren Eltern oder Schwiegereltern keinen richtigen Bezug zur ihrem Enkelkind haben, geschweige denn dieses auch über Nacht nehmen würden. Viele sehen wohl ihre Pflicht darin erfüllt, die eigenen Kinder großbekommen zu haben und haben nun keine Lust mehr auf weitere Kindererziehung. In unserem Fall ist das zum Glück nicht so. Ausserdem haben meine Eltern noch genug Freizeit und genießen die Zeit mit ihren Enkelkindern.
Ich hätte als Kind ebenfalls gerne solch einen engen Kontakt zu meinen Großeltern gehabt.
Ich hoffe später auch Oma zu werden und Emma ebenfalls eine so große Stütze und Hilfe zu sein wie meine Eltern es heute sind.
Bild 1: privat, Bild 2: ©Istock.com/ Tatiana Morozova