Die ganze Nacht wach, morgens ein Missgeschick nach dem anderen und schon ist man eigentlich schon wieder viel zu spät dran, um den geplanten Termin wahrzunehmen: Für Mamis ist es nicht immer ganz leicht alles unter einen Hut zu kriegen und zwischendrin auch noch ein wenig Zeit für sich zu finden. Wir haben mit Bloggerin und Mutter Aileen über ihr Leben mit Kind, den Alltag und ihre stressfreien Momente gesprochen und waren von ihrer Offenheit begeistert.

Schnee in Muenchen

Schneeausflüge in der Stadt gehören für Aileen zum Mama-sein dazu.

Das Maß an Lebensqualität

Obwohl Aileen sich mit ihrer kleinen Familie nicht gerade das günstigste Pflaster zum Leben ausgesucht hat, sieht sie ganz klar das mitgekaufte Lebensgefühl an ihrem derzeitigen Wohnort München als großes Plus und berichtet auf ihrem in-my-life-blog aus der, wie sie schreibt, „schönsten Stadt der Welt“: „Mit den Preisen kauft man sich aber auch ein sehr hohes Maß an Lebensqualität und tolle Angebote der Stadt ein, speziell für Kinder . Ich glaube auch deshalb wohnen hier viele Familien (teilweise sogar mit drei oder mehr Kindern) und die Nachfrage ist entsprechend groß. Während der Zeit mit meinem Kleinen habe ich diesen Komfort sehr geschätzt und nutze ihn so oft wie möglich.“

Die Vorzüge des Stadtlebens überzeugen

Die Fuldaerin ist seit 2012 in der bayerischen Landeshauptstadt und fühlt sich hier – das sieht man auch an ihrem Blog – pudelwohl: „Ich gehe vor die Haustür und steige in die Tram ein, um mich dann mit anderen Müttern zu treffen, Erledigungen zu machen oder Arztbesuche zu absolvieren. Durch diese Flexibilität und das viele Angebot, habe ich auch sehr viele neue Menschen kennen gelernt (…). Ich fühle mich in meinem sozialen Netzwerk vor Ort einfach sehr wohl.“ Da die Vorstellungen für die Betreuung ihres Babys vor Ort aber leider derzeit noch nicht erfüllt werden können, genießt Aileen das Muttersein momentan noch in vollen Zügen und möchte davon auch keine Sekunde missen.

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Auf ihrem Blog teilt die gebürtige Fuldaerin ihre Eindrücke aus der bayerischen Landeshauptstadt.

Wo ist denn bloß der Tag geblieben?

Ob mit Baby oder ohne, wir kennen alle den Moment, in dem die Zeit plötzlich weg und die Hektik da ist. Dass sich mit Baby nicht nur die Uhr schneller dreht, sondern sich ebenfalls das Leben ein bis mehrfach umdreht, weiß auch Aileen: „Ich kenne von meinem bisherigen Alltag nichts mehr! Früher wollte ich alles perfekt oder absolut haben…Jetzt lautet mein Motto: GIB DEIN BESTES! Dass sich Werte so verschieben können, hätte ich mir nie vorstellen können. Mein Mann und ich fragen uns oft: „ Was haben wir nur früher mit der vielen Zeit gemacht?“ Den Versuch, einen Rhythmus in den Tag zu kriegen hat Aileen fast schon aufgegeben, „weil der kleine Mann jeden Tag anders drauf ist und seine Launen und Gefühle auch deutlich zum Ausdruck bringt!“ Und auch in Bezug zu Terminen hat sich bei ihr einiges geändert: „Entweder ich komme nun viel zu früh zu meinen Terminen oder viel zu spät. Meistens das Letztere!“ Obwohl Aileen früher dachte, mit Kind hätte eine Frau unglaublich viel Zeit, weiß sie jetzt, was für eine große Aufgabe das ist und so gut wie jeder Tag anders läuft als geplant. „Was ich dabei immer ausradiert habe, war, dass die Kleinen auch einen Willen und Bedürfnisse haben und je nach Temperament auch echt anspruchsvoll sein können.

Auch, dass sie häufig krank sind, habe ich völlig unterschätzt. Selbstwenn es mir sehr leid tut, wenn die Kleinen krank sind, aber wehe man ist selbst krank, dann bin ich völlig fertig…!“

To-Do-Listen

Listen können in manchen Momenten helfen den Tag leichter zu meistern.

To-Do: Das Geheimnis der Liste

Aileen ist der festen Überzeugung: „Hätte ich keine To-Do Listen, bekäme ich vermutlich gar nichts hin,“ und daher genießt sie die Vorteile der Liste. Wenn dann zwischendurch doch mal etwas Zeit übrigbleibt, freut sie sich, nicht noch darüber nachdenken zu müssen, was sie alles erledigen muss. „Früher bin ich total unzufrieden gewesen, wenn ich nicht alles erledigt hatte. Heute ist mir bewusst geworden, dass es Perfektion mit Kind nicht gibt. Stattdessen versuche ich so souverän wie möglich zu reagieren oder am besten alles mit viel Humor zu nehmen. Wie gesagt: Gib Dein Bestes!“

Wird man als Mutter erfinderisch?

Auch wenn die Mutter eines fast zwei jährigen Sohnes keine Zeit zum Nähen hat, so hat sie doch ihre Leidenschaft für das Stricken entdeckt: „Mein neues Hobby ist nun Stricken, was ich als Kind nie gelernt habe. Aber mein Sohn brauchte einen Schal und ich fand keinen passenden, wollte aber eine bestimmte Farbe. Und das Schöne daran ist, man kann direkt anfangen und direkt aufhören!“ Neben der Entdeckung von neuen Hobbies mussten die frischgebackenen Eltern aber auch ihre komplette Umgebung auf den kleinen Neuling abstimmen: „Wir haben unsere Wohnung so gut wie komplett umgeräumt und sind eigentlich immer noch dabei. Hauptsache alle Gefahrenquellen sind beseitigt und es gibt je nach Entwicklungsschritt immer wieder neue Herausforderungen.“ Eins hat Aileen in ihrer bisherigen Zeit als Mami für sich verinnerlicht „Man wird viel geduldiger und toleranter mit kleinen Fauxpas bei sich selbst“. Außerdem hat sich noch einen Rat für alle Müttern und Vätern für die Anfangszeit mit Kind: „Die Regel ist, dass es keine Regel gibt!“

Wir bedanken uns ganz herzlich bei Aileen für das nette Interview und wünschen ihrer kleinen Familie auch in Zukunft alles Liebe und Gute – und weiterhin so viel Geduld.

Titelbild: ©iStock.com/RichardJay1141
Bild To-Do-Liste: ©iStock.com/navynhum