Immer mehr Menschen leiden an Zöliakie – der Unverträglichkeit gegenüber dem Klebereiweiß Gluten. Auch wenn diese Erkrankung neue Anforderungen an die Gestaltung des Ernährungsplans macht – der Genuss muss darunter auf keinen Fall leiden! Das beweisen wir euch nun mit dem leckeren drei Gänge-Menü der Familie Flückiger.
Hier gehts direkt zu den Rezepten: Feldsalat mit Granatapfelkernen | Pouletbrüstchen mit Broccoliröschen und Basmatireis | Schokoladen-Mango-Torte
Zum Frühstück ein Müsli, zum Lunch Pasta, als Nachmittagssnack einen Keks und abends ein Brot: Glutenhaltige Lebensmittel begleiten uns und unseren Magen den ganzen Tag. Wenn wir plötzlich gezwungen sind, diese von unserem Speiseplan zu verbannen, vergeht uns zunächst der Appetit. Völlig zu Unrecht! Denn mit ein bisschen Kreativität finden sich für zahlreiche glutenhaltige Nahrungsmittel gleichermaßen leckere Alternativen.
Wie erfolgreich diese Suche sein kann, beweisen die Flückigers. Da zwei Familienmitglieder an Zölikaie leiden, ernähren sich Manuela, Kurt, Lara, Livia und Jan ohne Gluten und lassen euch auf ihrem Zöliakieblog an ihren Erfahrungen im Alltag mit der glutenfreien Ernährung teilhaben.
Die Schweizer haben für euch ein leckeres 3-Gänge-Menü zusammengestellt – voller Genuss und ganz ohne Gluten.
Die Vorspeise: Feldsalat mit Granatapfelkernen und Blätterteigswirl mit Landrauchschinken
Wir starten in unser glutenfreies Menü mit einem fruchtigen Salat und einer etwas anderen Brotzugabe.
Die Zutaten für vier Personen
- 200 g Nüsslisalat (auch Feld-, oder Rapunzelsalat genannt)
- Salatsauce nach Wahl
- Granatapfel
- 1 glutenfreier Blätterteig
- 1 Tl Orangensenf
- 1 Eigelb
- Landrauchschinken oder Kräuterspeck
- Etwas Kräutersalz
Die Zubereitung
Schneidet den Blätterteil in 2 cm dicke Streifen und bepinselt ihn mit dem Orangensenf. Die Teigstücke werden anschließend mit dem Landrauchschinkenbelegt und zu Swirls gedreht. Mit Eigelb bestrichen und Kräutersalz bestreut wandern die fertigen Blätterteigswirls für circa 8 Minuten bei 200° Umlauft in den Ofen.
In der Zwischenzeit könnt ihr ganz bequem den Salat zubereiten. Putzt zunächst die Nüsslis, perlt die Kerne aus dem Granatapfel und vermischt alle Zutaten mit eurem Lieblingsdressing.
Der Hauptgang: Gefüllte Pouletbrüstchen an Frischkäsesauce | gelber Basmatireis | Brocooliröschen
Der Höhepunkt des Menüs ist die beste Gelegenheit, eure Kochkünste noch einmal so richtig auf die Probe zu stellen. Macht euch bereit für ein exotisches Geschmackserlebnis! Doch damit ihr den Überblick behaltet, widmen wir uns einer Komponente nach der anderen.
Gefüllte Pouletbrüstchen an Frischkäsesauce
Auch wenn der Name nach höherer Kochkunst klingt: Die Pouletbrüstchen gelingen auch Hobbyköchen!
Die Zutaten für vier Personen
- 4 Pouletbrüstchen
- 4 Scheiben Hinterschinken
- 2 EL Pesto aus getrockneten Tomaten
- Köftegewürz, Salz, Pfeffer
- Etwas Öl
- 250 ml Kaffeesahne
- Eine Pouletschnur
Die Zubereitung
Die Puletbrüstchen werden zu ¾ seitlich eingeschnitten, aufgeklappt und mit dem Fleischhammer flachgeklopft und die flachen Schnitzel anschließend mit Köftegewürz bestreut.
Belegt nun jedes einzelne mit einem Esslöffel Frischkäse, einer Tranche Schinken sowie einem Teelöffel Tomatenpesto und rollt die Pouletbrüstchen anschließend auf. Mit der Schnur festgebunden fehlt ihnen nur noch ein würziges Finish mit Salz und Pfeffer, bevor ihr sie in heißem Öl von allen Seiten anbraten könnt.
Zum Fertiggaren werden die angebratenen Rollen in eine ofenfeste Form gelegt, wo sie für circa 40 Minuten bei 120° verweilen dürfen -40 Minuten, die ihr nun mit der Zubereitung der Beilagen füllen könnt.
Für die Sauce werden die Kaffeesahne und der übrige Frischkäse bei niedriger Temperatur in der Pfanne erwärmt, gut vermischt und mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt.
Gelber Basmatireis und Broccoliröschen
Arrangiert mit gelbem Reis und grünem Broccoli wird eure Hauptspeise nicht nur geschmacklich, sondern auch optisch ein echtes Highlight!
Die Zutaten für vier Personen
- 240 g Basmatireis
- 1 Zwiebeln, geschält und gehackt
- 1 EL Kurkuma
- 2 Messerspitzen Kardamom
- 480 ML Wasser
- Hühner- und Gemüsebouillonpulver
- Etwas Olivenöl
- 1 großer Broccoli
Die Zubereitung
Erwärmt zunächst ein wenig Olivenöl in einer beschichteten Bratpfanne mit hohem Rand und dünstet darin die gehackten Zwiebeln, bis sie glasig sind. Gebt anschließend den Basmatireis dazu und dünstet diesen kurz mit. Mischt Hühnerbouillonpulver, Kurkuma, Kardamom unter den Reis und füllt alles mit Wasser auf. Gut gemischt und zugedeckt kann der Reis nun in Ruhe für circa 20 Minuten und unter gelegentlichem Rühren garen.
Nun könnt ihr die Aufmerksamkeit auf den Broccoli richten. Erhitzen Sie etwas Wasser in einer Pfanne, legen Sie einen Dampfeinsatz in die Pfanne und geben Sie die Broccoliröschen hinein. Mit Gemüsebouillonpulver gewürzt, dürfen diese nun ganz in Ruhe für 10 Minuten dämpfen.
Damit sind die Beilagen schon servierbereit. Fertig gegart, von den Fäden befreit und in diagonale Rollen geschnitten, gesellen sich auch die Brüstchen dazu. Fertig ist das Hauptgericht!
Das Dessert: Schokoladen-Mango-Torte
Um das Menü perfekt zu machen, fehlt nun noch der süße Abschluss.
Die Zutaten
Für den Tortenbiskuit (Durchmesser 26cm)
- 100 g dunkle Schokolade
- 50 ml Espresso
- 3 Eiweiß
- 3 Eigelb
- 1 Prise Salz
- 60 g Zucker
- 150 g gemahlene Mandeln
- 2 EL Konfitüre
Für die Füllung
- 200 g pürierte Mango
- 300 g Sauermilch (12% Fett)
- 100 g weiße Schokolade
- 6 Blatt Gelatine
- 1 Päckchen Vanillezucker
- 2 EL Honig
- Schokoladensplitter für die Deko
Tipp: weitere Rezeptideen finden Sie unter https://glutenfrei-blog.com/die-5-besten-rezeptbuecher-zu-glutenfreier-ernaehrung/
Die Zubereitung
Legt zur Vorbereitung die Springform mit Backpapier aus und heizt den Ofen auf 180° Umluft vor. Für den Teig wird zunächst die Schokolade mit dem Espresso bei niedriger Temperatur geschmolzen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif geschlagen.
Schlagt das Eigelb zusammen mit Zucker zu einer hellen, festen Masse und vermischt diese mit der geschmolzenen Schokolade sowie den gemahlenen Mandeln und hebt das Eiweiß vorsichtig unter.
Füllt die gesamte Masse in die Springform und lasst den Biskuit für 18 Minuten auf mittlerer Schiene backen.
Ran an die Füllung!
Weicht zunächst die Gelatineblätter für fünf Minuten in kaltem Wasser ein und bringt die weiße Schokolade zum Schmelzen. Diese wird anschließend mit Sauermilch, Honig und Vanillezucker gemischt. Stellt 2 Esslöffel Mangopüree beiseite und vermischt den Rest mit der Sauermilchmasse.
Die Gelatine wird daraufhin ausgedrückt und in zwei Esslöffel heißem Wasser aufgelöst. Damit verrührt ihr die zwei Esslöffel des Mangopürees, die ihr vorher beiseite gestellt habt, und hebt das Ganze anschließend mit einem Schneebesen unter die Mango-Sauermilchmasse.
Sobald ihr merkt, dass die Füllung fest wird, ist diese bereit für ihre Ruhephase auf dem Tortenboden.
Dieser ist inzwischen abgekühlt und kann somit aus der Springform gelöst werden. Familie Flückiger hat hierfür einen Trick: „Die Tortenplatte mit der oberen Seite auf das Biskuit legen. Die eine Hand flach unter den Springformboden, die andere flach auf die Unterseite der Tortenplatte legen. Der Biskuit ist nun zwischen der Tortenplatte und dem Springformboden eingeklemmt. Das Ganze von oben nach unten drehen, sodass der Biskuit nun auf der Tortenplatte liegt. Den Springformboden sowie das Backpapier entfernen und einen Tortenring um den Tortenboden legen.“
Der befreite Boden wird anschließend mit Konfitüre gefolgt von der Füllung bestrichen.
Bevor ihr euch nun über die leckere Torte hermachen könnt, müsst ihr euch noch vier bis sechs Stunden gedulden. Denn solange muss sie nun im Kühlschrank ruhen.
Nach dieser langen Wartezeit müsst ihr den Kuchen nur noch aus dem Tortenring entfernen, mit Schokoladensplitter bestreuen und mit viel Liebe genießen.
Auch ohne glutenhaltige Lebensmittel fehlt unseren Geschmacksnerven bei diesem 3-Gänge-Menü rein gar! Euren auch nicht? Dann nichts wie ran an die Kochtöpfe! Wir wünschen euch viel Spaß beim Nachkochen und einen guten Appetit.
Vielen lieben Dank an Familie Flückiger für die leckeren Rezepte!
Bilder: (c) Familie Flückiger