Babyshower- und Wedding-Planner sind bei uns längst keine außergewöhnlichen Dienstleister mehr, wer kann, holt sich professionelle Hilfe ins Haus. Dass die Nachfrage in Sachen Baby-Dienstleistung aber noch längst nicht gedeckt ist, beweisen Ulrike Loth, Inga Sarazzin und Sandra Runge: sie bieten private Beratung rund um organisatorische Fragen in der Zeit der Schwangerschaft, Geburt und mit Baby. Wir haben mit Ihnen gesprochen, was genau hinter ihrem Baby-Planner und Schwangerschafts-Concierge-Service steckt.
Werdende Mütter und Väter haben allerhand um die Ohren: Wo soll ich entbinden? Wo finde ich eine geeignete Hebamme? Was müssen wir bei der Erstausstattung für unser Baby beachten und welche Behördengänge sind vor und nach der Geburt zu erledigen? Da das für werdende Eltern manchmal etwas viel ist und die Zeit – gerade wenn ein neues Familienmitglied im Anmarsch ist -häufig zu schnell vergeht, bietet der Service maternita.de nun Hilfe für gestresste, hilflose und beratungswillige (Fast-)Eltern an. Aber wie genau sieht das aus?
„Das Konzept wurde ursprünglich in den USA entwickelt und wurde durch uns und unsere Kolleginnen auf Deutschland adaptiert. Hintergrund ist, dass jede Familie andere Bedürfnisse, Vorstellungen und Interessen hat und mit unserem Service jede Familie individuell zugeschnitten beraten und unterstützt wird“meint Gründerin und MEO (Mom Executive Officer) Ulrike Loth von maternita. Das Ziel sei es „die werdende Familie zu entlasten, Möglichkeiten aufzuzeigen, anstehende Erledigungen zu strukturieren und Ihnen damit mehr Raum zu geben, diese einzigartige Zeit zu genießen und alle Optionen zu erkunden und selbstwusste Entscheidungen zu treffen.“
Das klingt nach einer schönen Idee, aber welche Art von Service ist das und vor allem worin besteht der Unterscheid zwischen einem Schwangerschaft-Concierge und einem Baby-Planner?
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- Schwangerschaftsconcierge: „Ein Schwangerschafts-Concierge erledigt Aufgaben für die Familie. Dabei kann es um behördliche Angelegenheiten, die Umsetzung eines kindersicheren Zuhauses oder auch die Vorauswahl geeigneter Geburtsorte, zugeschnitten auf die individuellen Ansprüche, gehen.“
- Baby Planner: „Er ist darum bemüht, die Familie auf die Zeit mit Kind vorzubereiten. Dabei strukturieren wir alle anstehenden Aufgaben und Termine und geben Informationen zum Beispiel zu Erstausstattung, Kinderzimmereinrichtung, Kinderwagenkauf, Kursangebote oder ähnlichem. Er berät, informiert und unterstützt werdende und wachsende Familien auf neutrale Art und Weise.“
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Mittlerweile können werdende Eltern sich auch ausführlich im Internet und Fachliteratur informieren.Welchen Vorteil haben Schwangere, wenn sie euren Service nutzen möchten?
„Bei dem Überangebot an Informationen, Produkten, Angeboten und vor allem Meinungen rund um Schwangerschaft und Baby fühlen sich viele verunsichert, teilweise auch überfordert. Um nur einige Stichworte zu nennen: Geburtsorte (Hausgeburt, Geburtshaus, Krankenhaus mit oder ohne Neonatologie, hebammengeleiteter Kreissaal), Babytragen (Tuch oder Trage, welcher Hersteller? Worauf muss ich achten), Windeln (Stoff oder Einmalwindeln?Windelfrei oder nicht?) usw. Wir sehen es als Vorteil Sie neutral, d.h. nicht bewertend aufzuklären und zu beraten, alle möglichen Optionen aufzuzeigen und das unabhängig von Anbietern. So kann die Schwangere die für sich und ihre Situation richtige Entscheidung guten Gewissens treffen.“
Was kostet der Service?
Neugierige, die nicht sicher sind, ob sie den Service wirklich nutzen möchten, haben die Möglichkeit eines kostenlosen Erstgesprächs. Im Anschluss daran gibt es ein verhandelbares Angebot mit Pauschale oder Einzelabrechnung. Die Kosten können sich je nach Aufwand zwischen einmaligen 15 und 200 Euro belaufen, je nach dem welche Art der Unterstützung gewünscht ist. Dass das Angebot nicht nur für Mütter gilt, ist auf den ersten Blick nicht unbedingt zu erkennen, für wen eignet sich maternita besonders?
„Auf privater Ebene für Frauen, die stark in den Beruf oder ihre Familie eingebunden sind. Die überfordert von dem Dschungel an Informationen, Produkten oder Angeboten sind, Frauen, die schwangerschaftsbedingte Beschwerden haben und somit dringend Unterstützung benötigen. Aber auch für Neuberlinerinnen, die sich hier gar nicht auskennen oder auch Alleinerziehende, die oftmals nicht wissen bei welchen Aufgaben sie eigentlich anfangen sollen. Auf beruflicher Ebene sind es die Firmen, die ihren Mitarbeitern Angebote zur Entlastung anbieten wollen, um sie an sich zu binden und zu motivieren. In Zeiten in denen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf so stark thematisiert und nachgefragt wird, denken wir, dass unser Service gut dazu beitragen kann.“
Da der Service bisher nur in Berlin angeboten wird, stellt sich natürlich die Frage, habt ihr vor zu expandieren?
„Wir haben uns bewusst gegen eine Expansion in anderen Städten entschieden, da unser Wissen, auf vielen lokalen Gegebenheiten, Partnern und Netzwerken basiert. Stattdessen reifte die Idee in uns, unser Wissen und unsere Erfahrungen Frauen in anderen Städten zu vermitteln. Gemeinsam mit unserer Münchner Kollegin von Maman Passion haben wir daher das Konzept zur Qualifizierung zum Schwangerschafts-Concierge und Baby Planner entwickelt.“
Und wo stoßt ihr an eure Beratungsgrenze?
„Wir sind kein medizinisches Fachpersonal, keine Hebammen, Mütterpflegerinnen oder Stillberaterinnen. Das bedeutet, dass wir z.B. keine medizinischen Fragen beantworten können, wollen oder dürfen. Stattdessen vermitteln wir bei solchen Fragestellungen geeignete Ansprechpartner. Ebenso verhält es sich mit speziellen Problemen wie z.B. Schreibabys, Wochenbettdepression oder ähnlichem. Hier sind wir bemüht, lokale Hilfsangebote zu vermitteln, die spezialisiert auf ihrem Gebiet sind.“
Tipps für werdende Eltern
Beim Thema Beratung und Hilfe steht das Ratschläge geben bei euch an der Tagesordnung. Habt ihr noch ein paar Tipps für werdende Eltern?
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- So früh als möglich um eine Hebamme, eine Doula und/oder Mütterpflegerin kümmern.
- Eine Beleghebamme unbedingt bereits im zweiten/dritten Monat kontaktieren.
- Nicht gleich alle Dinge für das Baby auf einmal kaufen, sondern zum Beispiel mieten. Das spart Kosten. Hierbei ist vor allem wichtig, die Möbel oder die Babytrage vorab zu testen, ob die mögliche Variante für Mutter, Vater und Kind passend ist.
- Verheiratete Paare sollten zu Beginn der Schwangerschaft unbedingt über einen Steuerklassenwechsel nachdenken und sich beraten lassen, am besten vom Steuerberater, da dies auf die Höhe des späteren Elterngeldes Auswirkungen haben kann.
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Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und die tollen Bilder.