Auch wenn Supermodels etwas anderes vermitteln: Nach der Geburt fällt es vielen Frauen schwer, wieder zur alten Figur zu gelangen. Der stressige Alltag mit Baby und die veränderte Lebenssituation lassen es meist nicht zu, dass einfach hier etwas Diät und dort etwas Sport gemacht wird. Wir haben mit Bloggerin Alina gesprochen, die erfolgreich gegen ihre Schwangerschaftspfunde kämpft. Und das mit Buggy voraus!
Ernährung: Sich schlank essen
Wer abnehmen möchte, der muss in erster Linie bei der Ernährung ansetzen. Das ist schon im Allgemeinen nicht sehr einfach, da es meist eine massive Umstellung bedeutet. Doch mit einem Neugeborenen daheim ist das gleich doppelt anstrengend – da wäre schließlich eine schnelle Mahlzeit sehr angenehm. Bloggerin Alina ist da sehr streng zu sich: „Ich versuche nur alle 4 Stunden zu Essen und dann nach 18 Uhr überhaupt nicht mehr. Es ist wirklich hart, das so durchzuhalten – gerade wenn der Kleine etwas anstrengender ist und ich erst zum Essen komme, wenn er im Bett ist. Falls ich nach 18 Uhr etwas esse, versuche ich auf eiweißhaltige Lebensmittel zurückzugreifen.“
Allerdings muss hier jede Frau selbst ausloten, welche Form der Ernährung ihr gut tut. Wichtig ist, dass die Energiezufuhr unter dem Gesamtverbrauch liegt. Obst, Gemüse und hochwertige Kohlenhydrate sollten auf dem Speiseplan stehen. Hilfreich kann es auch sein, die Kalorien mittels einer App – etwa von fddb – zu zählen, um den Überblick zu bewahren und ein Gefühl für die aufgenommene Energie zu entwickeln.
Sport trotz Baby im Buggy
Der zweite, wesentliche Hebel, um erfolgreich abzunehmen, ist Sport. Doch viele Mamas wollen sich dafür nicht extra von ihrem kleinen Baby trennen. Auch Alina hat nach einem Sportprogramm gesucht, das sie gemeinsam mit ihrem Sohn absolvieren kann. Dabei ist sie auf BuggyFit gestoßen. „Ich mache zwei Mal die Woche Sport bei BuggyFit und genieße die Zeit mit meinem Kind zusammen. Jede Übung kann ich auch mit ihm zusammen machen und muss daher nie Angst haben, eine nicht so effektive Stunde erleben zu müssen.“
Bei dem Angebot wird gemeinsam mit anderen Eltern Sport in einem Park getrieben – ein Kursleiter ist ebenfalls dabei. „Am Anfang walken wir und machen zwischendurch Übungen jeglicher Art; mal an Bänken oder im Stand. Danach geht es in der Regel auf die Matten. Die Kinder sind während des Walkens und den Übungen im Kinderwagen oder wahlweise auf deinem Arm oder auch mal bei der Trainerin. Während der Übungen auf dem Boden, können die Kinder auf einer Matte sitzen und mit den anderen Kindern spielen oder zuschauen.“
Für Alina ist dabei der klare Vorteil, dass sie tagsüber mit Kind zum Sport gehen kann, denn abends ist sie meist zu müde dafür. Auch wollte sie unbedingt eine Sportart finden, die im Freien stattfinden kann, da ihrem Sohn das besser gefällt. Online hatte sie sich dann für eine Probestunde angemeldet und ist dabei geblieben. Gleichzeitig können natürlich auch viele Übungen zum Muskelaufbau daheim absolviert werden. Auch Alina versucht, die Übungen aus dem Park abends daheim noch einmal zu wiederholen.
Welche Sportarten sind erlaubt?
Zunächst sollten Frauen nach der Schwangerschaft Beckenbodengymnastik betreiben, um den Muskelapparat im Unterleib wieder zu kräftigen. Dazu gibt es meist Kurse oder aber man kann sich Anleitungen im Netz suchen, um die Übungen daheim zu machen.
Wichtig ist auch, dass ihr nicht gleich wieder Sportarten mit hoher Intensität ausübt. Walken oder Schwimmen können meist bereits nach sechs bis acht Wochen wieder absolviert werden. Joggen oder Ballsportarten sollten dagegen erst nach mehr als acht Wochen wieder auf dem Trainingsplan stehen – und vorher sollte mit dem Frauenarzt abgesprochen werden, ob die Beckenbodenmuskulatur wieder soweit ist!
Wer stillt, darf natürlich auch Sport betreiben. Das Märchen, dass die Milch bei Sport sauer wird, ist veraltet! Allerdings sollte die Brust mit einem guten Sport-BH stabilisiert werden, da sie durch die Milch meist recht schwer ist.
Keine falschen Vorbilder suchen!
Wichtig bei all dem ist, dass sich frischgebackene Mütter keine falschen Vorbilder nehmen und sich nicht durch unsensible Kommentare verunsichern lassen. Wenn Stars wie Heidi Klum oder Sidos Frau Charlotte Würdig wenige Wochen nach der Geburt ihren Waschbrettbauch in die Kamera halten, dann nur, weil sie mit Personaltrainer ein Hardcore-Sportprogramm absolviert haben. Auch Alina musste sich da einiges anhören: „So sagte eine Freundin, als sie mich nach der Entbindung noch im Krankenhaus sah, entsetzt zu mir: ‚Ist der Babybauch denn nicht nach der Entbindung direkt wieder weg?‘ Erst dachte ich, die will mich verarschen und wie sie bloß auf so einen Schwachsinn kommt, doch mittlerweile ist mir klar, dass das an den Medien liegt.“
Alina erschüttert es, dass die Ansprüche an eine Frau auch nach einer so überragenden Leistung wie einer Geburt so verquer sind. „Ich finde mit dem Thema After-Baby-Body geht das leidige Thema ‚Traumfigur‘ in die nächste Runde und damit noch ein Stück in die falsche Richtung. Size Zero ist ohnehin schon nicht schön, aber warum jetzt auch noch frischgebackene Mütter sich mit diesen Problemen rumschlagen müssen, verstehe ich bei weitem noch weniger.“
Auch Golf spielen, kannst du nach der Schwangerschaft ohne Einschränkungen, am Anfang wird es zwar noch Schwierigkeiten mit der Kondition geben, viele Mütter nehmen den Nachwuchs auch im Wagen samt der Schläger mit auf die Runde.
Positiver Nebeneffekt: das Kind erlebt gesunde Ernährung
Doch das Abnehmen nach der Schwangerschaft ist nicht nur anstrengend und aufwendig – der positive Nebeneffekt dabei ist, dass das Kind von Anfang an mit gesunder Ernährung aufwächst. Alina kam durch die Frage, wie sie ihren Sohn ernähren solle, auf den Geschmack, gesund zu kochen. „Ich habe viel darüber gelesen, wie Babys ernährt werden sollen und welche Vitamine sie brauchen. Was täglich auf der Speisekarte stehen sollte und was so gut wie überhaupt nicht. Dadurch habe ich langsam ein Gespür für die Thematik bekommen und konnte anfangen, meinen Essensplan umzugestalten. Zudem lege ich Wert darauf, dass mein kleiner Monsieur zu festen Zeiten isst. Was mir sehr hilft, mich auch zu festen Zeiten hinzusetzen und zu Essen und eben dazwischen überhaupt nichts.“
Mittlerweile frühstücken Mama und Sohn jeden Morgen gemeinsam Haferflocken mit selbstgemachtem Apfelmus und manchmal einer Banane. Das macht beide satt und lässt sich gesund und fit in den Tag starten.
Bilder: Alina