Sobald das Baby nach langen neun Monaten endlich das Licht der Welt erblickt hat, geben frisch gebackene Eltern ihr Neugeborenes nur ungern aus den Händen – in eine Tragehilfe hingegen schon. Kristina Toth von Kuschelmama.ch erklärt uns, worauf es beim richtigen Tragen in Tuch, Tragehilfe und Co. ankommt.

Glückliches Baby in Tragetuch

Beim Bauchtragen tragt ihr das Neugeborene nicht nur im, sondern auch direkt am Herzen – und in einer Babytrage sogar noch super bequem.

Richtig Tragen zum Wohl von Mama und Kind

Auf den ersten Blick ist es kein Hexenwerk, das Kind in den Armen zu tragen. Doch Vorsicht: Bei der falschen Trageweise drohen Schäden für den Rücken von Mami und Papi und vor allem für den empfindlichen Körper des Neugeborenen. Um Schäden durch eine zu hohe Belastung vorzubeugen, muss dieser in eine passende Haltung gebracht werden: „Die richtige Körperhaltung beim Tragen ist die sogenannte Anhock-Spreizhaltung: Die Beine des Babys sind leicht gespreizt, die Knie sind über dem Po hochgezogen, der Rücken ist gerundet. Eine gut ausgewählte Tragehilfe sichert diese Körperhaltung, umhüllt und stützt das Baby an jeder Stelle. So werden seine Wirbelsäule, seine Hüften und sein Becken nicht extra belastet.
Bei der Entwicklung der Hüften kann eine zu breite oder eine zu schmale Spreizung Probleme verursachen
“, erklärt Kristina Toth von Kuschelmama.ch.

In dem Online-Shop findet ihr allerlei Praktisches und Schönes rund um Mama und Kind, wie auch ein breites Sortiment an Babytragen in den verschiedensten Variationen. Kristina kennt daher die Tricks einer komfortablen und gesunden Trageweise und weiß, dass es gar nicht so einfach ist, die perfekte Variante für die individuellen Wünsche zu finden.

So rät unsere Expertin beispielsweise auch davon ab, das Kind mit dem Gesicht nach außen zu tragen: „Das Tragen nach außen ist bei Buben ausgesprochen problematisch, denn die Hoden werden mit einem zu großen Gewicht belastet.“

Babytragen beim Haushalt

In einer Tragehilfe verfolgt der Sprössling den Abwasch aus der ersten Reihe.

Die Qual der Wahl: Welche Tragemöglichkeit ist die passende?

Tragetücher, Babytragen, Ringslings: Die Auswahl an Hilfsmitteln zum Babytragen ist groß. Kristina verschafft Orientierung im Angebotsdschungel und verrät, welche Kriterien ihr bei der Entscheidung beachten solltet.

„Eine der besten Tragehilfen ist das gewebte Tragetuch, denn es passt sich in jedem Alter genau der Grösse des Babys an, vom Neugeborenenalter bis zum Ende des Tragealters. Mit Hilfe einer Trageberaterin oder in einem Tragekurs kann man die richtige Bindung des Tuches auch leicht erlernen.
Wenn einem das Tragetuch nicht sympathisch ist: Heute steht uns schon eine grosse Wahl an solchen Tragehilfen zur Verfügung, die man auch vom Neugeborenenalter benutzen kann.

Für Neugeborene sollte man eine Tragehilfe wählen, die aus Tragetuchstoff gefertigt ist und bei der die Breite des Stegs unter dem Po des Babys verstellbar ist. Nach Möglichkeit solltet ihr keine Komforttragen benutzen und keine Tragesitze.

Vor der Entscheidung ist es sinnvoll eine Fachperson um ihre Meinung zu bitten, bzw. mehrere Tragehilfen auszuprobieren. Wir, bei Kuschelmama, bieten zum Beispiel Test-Pakete an und ich helfe auch gern bei der Auswahl der richtigen Tragehilfe.“

Weitere Inspirationsquellen und Entscheidungshilfen findet ihr im Blog von Kuschlemama.ch, wo zahlreiche Mütter von ihrer Erfahrungen mit den verschiedenen Tragemöglichkeiten berichten.

Mutter und Kind Babytrage

Auf dem Bauch der Mami machen Spaziergänge gleich viel mehr Spaß.

Alles hat ein Ende – auch das Babytragen

Selbst wenn ihr eine für euch perfekte Tragevariante gefunden hat – leider wächst weder diese noch eure Muskulatur mit eurem Schützling mit. Mit steigendem Gewicht, kann das Tragen deshalb ganz schön unbequem werden. Allein aufgrund von Rückenschmerzen müsst ihr jedoch noch nicht auf das Tragen verzichten, denn „diese Unannehmlichkeiten können auch durch eine nicht gut ausgewählte Tragehilfe oder Trageweise verursacht werden“, erklärt Kristina. „Wenn das Tragen mit einem kleineren Baby sehr unbequem ist und Rückenschmerzen verursacht, lohnt es sich, eine Fachperson um Rat zu bitten. Mit ein paar kleinen Tricks oder mit einer neuen Tragehilfe lassen sich diese Probleme meistens lösen.“

Laut Kristina könnt ihr euer Baby eingentlich so lange tragen, wie „es für die Mama oder den Papa und das Baby bequem ist und Spaß macht. Auch ein 3-3,5 Jahre altes Kind könnt ihr noch tragen“. Aber irgendwann wird trotzdem der Zeitpunkt kommen, an dem ihr euch vom Babytragen verabschieden müsst – oder vom Bauch auf den Rücken verlagern solltet. Denn „etwa im Alter von 6-8 Monaten finden Babys das Bauchtragen meistens schon langweilig und möchten mehr von der Welt sehen, Das signalisieren sie auch den Eltern: Sie bewegen sich viel und schieben sich weg. Das ist ein Zeichen dafür, dass die Zeit des Rückentragens gekommen ist. Auf dem Rücken kann das Kleine mehr von der Welt sehen und das Rückentragen ist auch für die Trageperson bequemer und gesünder.

Dank den tollen Tragemöglichkeiten und unseren Expertentricks fühlt sich euer Baby mit Sicherheit auch in Tuch und Tragehilfe wie auf Händen getragen.

Vielen Dank an Kristina Toth für das Interview und die Tipps zum Babytragen.
Bilder: Bild 1, 2: (c) Halfpoint, Bild 3: (c) m-imagephotography