Niemand will seine Kinder unnötigen Gefahrenquellen aussetzen. Deshalb müssen Eltern sicher sein können, dass Bio-Babyprodukte auch halten, was sie versprechen. Wir präsentieren euch „greenstories“, die im Interview verraten, warum qualitativ hochwertiges – und weniger – Spielzeug die bessere Lösung ist.

Fair, gesund und unbelastet – wo Eltern noch sorgenfrei einkaufen können

Erst letzte Woche haben wir euch von den Problematiken schadstoffbelasteter Babyprodukte berichtet – und euch ein paar DIY-Alternativen gezeigt. Diesmal wollen wir euch zwei Menschen vorstellen, die sich die Natürlichkeit ihrer Babyprodukte ganz dick auf die Fahnen geschrieben haben.

Inna und Denver Mielkes Wunsch ist es, dass ihre Babykleidung und Babyspielzeuge ihre eigenen „green stories“ erzählen. Deshalb haben sie eine Plattform für Produkte mit den höchsten Ansprüchen an faire, gesunde und unbedenkliche Herstellung geschaffen. Im Interview mit dem Ehepaar aus dem thüringischen Bad Langensalza haben wir uns davon überzeugen lassen.

Außenasicht des Firmengebäudes von greenstories

Der Firmensitz von greenstories – genauso im grünen Bereich wie das Produktsortiment.

Familista: Haben Sie eigentlich selbst Kinder?

greenstories: Ja. Wir glauben, dass es ohne eigene Kinder zu haben schwer ist, einen Fachmarkt für Babys und Kinder aufzubauen, egal ob stationär oder online. Es geht ja nicht nur darum, möglichst viele Produkte rund um das Thema Babys und Kinder anzubieten. Mindestens ebenso wichtig ist es, nur solche Dinge anzubieten, die in einem Elternalltag auch wirklich sinnvoll sind und den eigenen Ansprüchen an Qualität und Funktion gerecht werden.

Das unterscheidet greenstories wahrscheinlich auch von anderen Anbietern in diesem Bereich, dass hier nicht gewinn- und zahlenorientierte Einkäufer das Sortiment bestimmen, sondern selbstkritische Eltern, welche – wie viele andere Eltern auch – nur das Beste fürs Kind möchten.

Am Arbeitsplatz bei greenstories

„Es geht uns darum, nur solche Dinge anzubieten, die im Elternalltag auch wirklich sinnvoll sind und den eigenen Ansprüchen an Qualität und Funktion gerecht werden.“

Familista: Heißt das, dass Sie auch bei Ihrem eigenen Nachwuchs von Anfang an darauf geachtet haben, welche Produkte Sie für ihn kaufen?

greenstories: Es bestand sogar schon vor dem eigenen Kind eine kritische Haltung bezüglich konventionell produzierter Waren. Da ging es jedoch in erster Linie um Lebensmittel. Außerdem habe ich (Inna) selbst in meiner früheren Tätigkeit viel mit Textilien und – leider – zunehmenden Allergieerkrankungen bei Kindern zu tun gehabt.

Es macht uns sehr traurig, zu sehen, wie schon kleine Kinder immer öfter mit Haut-Krankheiten und Allergien kämpfen und umgehen müssen. Das und immer mehr erschreckende Fakten über konventionelle Herstellungsverfahren großer Textil-Labels steigerte die Aufmerksamkeit beim Einkauf für das eigene Kind, auf wertigere Produkte zu achten. Diese Haltung war bereits vor dem Gedanken an greenstories deutlich und klar vor unseren Augen.

Magnet-Holzbauklötze Jungle

Um mehr über die Philosophie von greenstories und das Thema Nachhaltigkeit lernen wollt, solltet ihr auch einen Blick auf den Blog von greenstories werfen.

Von der Schwierigkeit, vertrauenswürdige Hersteller zu finden

Familista: Wie stellen Sie denn sicher, dass Ihre Produkte und Spielzeuge tatsächlich schadstofffrei sind?

greenstories: Genau das war und bleibt die größte Schwierigkeit. Wie sich jeder vorstellen kann, versuchen Hersteller ihre jeweiligen Produkte stets als die besten und unbedenklichsten Produkte anzupreisen. Was auch verständlich ist – wer würde das nicht tun?

Wir gehen deshalb mit einer klaren Struktur bei der Auswahl neuer Produkte vor. Zum einen wird der Hersteller oder Vertriebspartner zu strategischen Punkten befragt und unsere Erwartungen kommuniziert. In der Tat steigen hier bereits die ersten aus und scheuen die Beantwortung einiger unserer Fragen. Anderen fällt es schwer, ihre Aussagen oder Versprechen als zugesicherte Eigenschaften schriftlich zu bestätigen, was für uns das Zeichen ist, weitere Verhandlungen einzustellen.

Wird es doch konkreter, müssen die Hersteller gegebenenfalls auch schriftliche Nachweise über ihre Vertriebspartner einreichen. Diese prüfen wir direkt nach, wobei oft viele Ungereimtheiten auffallen. Können diese nicht geklärt werden, ist das Produkt, wenn nicht der ganze Hersteller für uns uninteressant.

Schließlich werden unabhängige Quellen hinzugezogen und die Aufnahme anschließend erneut auf den Prüfstand gestellt. Je nach Situation gibt es darüber hinaus weitere Prüfschritte. Wir haben festgestellt, dass wir in diesem Punkt im Vergleich mit anderen Anbietern anscheinend besonders aufmerksam arbeiten.

Schadstofffreie Spielküche aus Holz

Besser – und unserer Meinung nach auch hübscher – als all ihre bunten Plastikgegenstücke: Die Spielküche aus echtem Holz.

Familista: Das hört sich aufwendig an – und scheinbar notwendig. Wie sind Sie schließlich auf die Anbieter gestoßen, die Sie in Ihrem Sortiment führen?

greenstories: Gewöhnliche Anbieter, insbesondere im konventionellen Babymarkt, wählen ihr Sortiment oftmals über eine zentrale Einkaufsabteilung aus. Das geht bei uns nicht. Da greenstories vorrangig kleinere Manufakturen unterstützt und als Lieferanten einsetzt, bleibt oftmals nur der direkte Weg, um sich zu finden und einander vorzustellen.

Wie ihr Stolperfallen beim Spielzeugkauf umgeht

Familista: Was haben Sie an Tipps für Eltern, die auf der Suche nach gesundem, schadstofffreiem Spielzeug für Ihre Kinder sind?

greenstories: Leider gibt es im Gegensatz zu Textilien bei Spielzeug keine wirklich transparenten Zertifikate. Besorgte Eltern haben also in erster Linie „nur“ die Möglichkeit, sich an Siegel wie TÜV oder GS zu halten, was zumindest ein stückweit Auskunft über die Spielzeug-Sicherheit gibt.

Deshalb sind die Arbeiten von Ökotest und Stiftung Warentest umso wichtiger, denn sie gehen unabhängig von den Herstellern vor und prüfen in ihren Produkttests Beschaffenheit und Inhaltsstoffe mit Hilfe eigener Methoden.

Besonders komfortabel ist das jeweilige Jahrbuch „Kinder und Familie“ von Ökotest. Hier haben Eltern gebündelt ein Nachschlagewerk an der Hand, welches es ihnen erlaubt, sich zu informieren und fundierte Kaufentscheidungen zu treffen.

Zertifikate

Weil es gerade bei Kinderspielzeug nur wenige offizielle Zertifikate gibt, gibt es bei greenstories zusätzlich eigene Hinweise, die den Kauf erleichtern. Eine Erklärung dazu gibt es auch.

Des Weiteren hat jeder die Möglichkeit, nachzufragen. Fragen Sie den Verkäufer und Shop-Betreiber: Wo kommen die Rohstoffe her? Wo wird produziert? Und aus was besteht es? Kann ein Verkäufer oder Anbieter darauf nicht ausreichend antworten, sollten Sie sich weiter informieren – oder das Produkt gar nicht erst kaufen.

Unserer Meinung nach sind Hersteller, die sich selbst und die Fertigung ihrer Produkte auf Nachhaltigkeit ausgelegt haben, vertrauenswürdiger als solche, die in erster Linie auf ein ausgeklügeltes Produktimage setzen.

Familista: Welche Fehler können Eltern beim Kauf von Babyprodukten vermeiden?

greenstories: Unserer Meinung nach sollte man nicht auf die Masse hören. Sie als Eltern entscheiden, was gut ist. Nur weil die Nachbarskinder mit einer Sache spielen, ist das keine Verpflichtung, dasselbe zu kaufen. Kleinkinder können noch keine spezifischen Wünsche haben – vor allem nicht nach etwas, das sie noch gar nicht kennen.

Unser Rat ist daher, stets auf die Alters-Angaben zu achten. Erstens, um das Kind keinen Gefahren auszusetzen (z.B. verschluckbaren Kleinteilen, Stichwort „Achtung! Nicht für Kinder unter 3 Jahren geeignet!). Zweitens, um genau die Fähigkeit eines Kindes zu fördern, die zu der Entwicklungsstufe passt, in der es gerade steckt (z.B. Stapeln mit ca. 12 Monaten).

Schadstofffreies Kinderholzspielzeug

Der persönliche Tipp der Mielkes: „Die pflanzlich gefärbten Holzbausteine von Wooden Story. Denn bei ihnen wurde auf übermäßigen Farbauftrag sowie zusätzliche Schutzlacke verzichtet wurde. Zudem ist das Holz noch als Holz erkennbar, was dem Kind den Rohstoff zusätzlich näher bringt.“

Gibt es Produkte, von denen Sie als Eltern direkt abraten würden?

Spielzeuge mit offensichtlich schlechter Verarbeitung, übermäßigem Gebrauch von Klebstoffen, Lacken sowie dem völligen Fehlen von Angaben bzgl. GS oder mindestens dem CE Zeichen sollten sofort zu erhöhter Aufmerksamkeit führen.

Außerdem finden wir es wichtig, genauer hinzuschauen, wenn Kunststoff-Spielzeuge besonders weich oder farbintensiv sind. Vor allem bei Discountern (auch Discount-Online-Shops!) oder 1€-Shops basiert die Produktion oftmals nur auf Masse, günstiger Herstellung und billigen (chemische) Ressourcen. Etwaige Ausdünstungen sind leider nicht sichtbar und können somit häufig nicht als gefährlich/bedenklich eingestuft werden. Das gilt im Übrigen auch für Holz-Spielzeuge.

Immer mehr Spielzeug für immer weniger Kinder?

Familista: Was halten Sie von dem Trend, Kindern immer mehr Spielzeug zu schenken?

greenstories: Obwohl wir selbst Spielzeug anbieten, raten wir ehrlicherweise dazu, nicht zu viel zu kaufen. Eltern und Angehörige meinen es oft zu gut und wünschen ihrem Kind Abwechslung und Freude für jeden Tag. Oftmals braucht ein Kind aber nur die Hälfte der Dinge.

Wir empfehlen daher, lieber ausgewählt Gutes zu kaufen statt Masse. Soll es z.B. ein Fahrzeug sein, dann evtl. erst das Fahrzeug und später einen Anhänger. So können Kinder sich erst einmal an dem Einen erfreuen und es in aller Ruhe erkunden. Später kommt das Anbauteil hinzu und bietet so völlig neue Möglichkeiten und Kombinationen.

Gerade für Feiertrage und Geburtstage finden wir es besser, in Gemeinschaft und abgestimmt zu schenken statt vieler einzelner Kleinigkeiten.

Natürliche Bauklötzchen aus Holz

Drei Must-Haves gibt es für Inna und Denver, wenn es um Kinderspielzeug geht: „Ein (schadstofffreies) Kuscheltier, Bauklötze zum Stapeln und eine Sortierbox für das Trainieren des räumlichen Vorstellungvermögens.“

Für Weihnachten ist zum Beispiel eine Spielküche sinnvoll. In guter und schadstofffreier Qualität ist sie zwar oft preisintensiv, aber wenn Eltern und Großeltern zusammenlegen, ist sie mit Sicherheit ein Volltreffer – und die Freude ist für lange Zeit groß.

Mein letzter Tipp ist völlig ernst gemeint, auch wenn er vermutlich zu Ungunsten der Spielzeug-Industrie ist: Kleine Kinder zwischen 12-20 Monaten legen oft ein großes Räumverhalten an den Tag. Ein Trick, der noch dazu Geld spart, besteht deshalb darin, dem Kind in der Küche einfach ein Schrankteil mit unempfindlichen Behältern zu überlassen, während andere gesichert und für das Kind unzugänglich sind. Das Kind wird es in dieser Zeit lieben den Schrank aus- und wieder einzuräumen. Und Sie brauchen kein extra Spielzeug.“

 

 

Wenn ihr euch selbst von der Qualität der Produkte von greenstories überzeugen wollt, schaut doch einfach mal bei ihnen vorbei. Wir bedanken uns bei Inna und Denver Mielke für das spannende Interview und wünschen allen anderen schadstofffreies Shoppen!

 

Bilder mit freundlicher Genehmigung von:

© greenstories.de