Wie sagte Heinz Rühmann so schön: „Man kann auch ohne Hund leben, aber es lohnt sich nicht“. In der Tat ist das Leben mit Hund eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht. Bello hält uns nicht nur ständig auf Trab und lenkt uns somit vom öden Alltag ab, sondern er steht auch jederzeit als treuer Trostspender zur Seite. Als bester Freund des Menschen ist der Hund jedoch auch ein vollwertiges Familienmitglied und wird euer Leben daher ziemlich auf den Kopf stellen. Doch wie kann der Alltag mit Hund aussehen und welche Regeln sollte man für ein harmonisches Zusammenleben mit dem Vierbeiner befolgen? Dazu haben wir die Bloggerin Ute, stolze Besitzerin eines Beagle namens Betty, befragt.

Betty1

Wie alles begann: die Suche nach dem perfekten Familienhund

„Betty ist unser Sonnenschein! Sie hat zwar, als sie zu uns kam, unseren ganzen Alltag umgekrempelt, aber ohne sie hätten wir sicherlich nur halb so viel zu lachen.“ Dabei war es für Ute und ihren Mann anfangs gar nicht so einfach, nach dem traurigen Verlust ihres früheren Hundes Jenny, die richtige Entscheidung für einen würdigen Nachfolger zu treffen. Fest stand jedoch für beide: „Der Neue sollte kinderlieb, familienfreundlich, geduldig und nicht zu groß sein. Schnell stand aufgrund dieser Eigenschaften fest: es wird wohl ein Beagle werden.“ Nachdem eine Beaglezüchterin aus der Nachbarstadt den beiden schließlich ihren frischen Wurf Hundebabys zeigte und ihnen die grenzenlose Kinderliebe und Gutmütigkeit der Rasse bestätigte, war endgültig klar: „Der Neue wird ein Beagle!“

⇒Ihr seid bei der Wahl der für euch passenden Hunderasse ebenfalls noch unsicher? Dann hat Ute einen besonders hilfreichen Tipp: „Es gibt im Internet eine schöne Seite des Verbands für das Deutsche Hundewesen. Dort sind alle Hunderassen aufgeführt mit ihrer Geschichte, ihrem Verhalten und ihrem Erscheinungsbild. Das ist schon mal für den Anfang eine große Hilfe, um zu selektieren. Dann sollte man sich einen Züchter suchen, der diesem Verband angeschlossen ist (auch auf der Seite zu finden), denn die dort aufgeführten Züchter sind seriös und die Welpen haben eine Ahnenliste (wichtig für die Verfolgung der Charaktereigenschaften). Für den Beagle ist auch die Seite des Deutschen Beagleclubs sehr interessant. Dem Züchter kann man bei der Entscheidung seine Bedenken und Wünsche offen vortragen. Und ein seriöser Züchter wird keinen seiner Hunde an eine Familie mit Kindern verkaufen wollen, wenn der Hund dafür nicht geeignet ist“.

Die wichtigsten Regeln für Hund und Kind

Prinzipiell müssen Familienhunde als „lebendes Spielzeug“ von Kindern einiges an Geduld mitbringen, wie auch Ute feststellte: „Die Kinder spielen mit ihm wie mit ihren menschlichen Spielkameraden. Da kommt es auch schon einmal vor, dass am Schwanz gezogen wird, dass man ihm das Spielzeug wegnimmt, dass man ihn mit Wasser nass spritzt, dass man ihn mit Leckerlis ärgert, dass er in den Treckeranhänger muss, dass er sich erschreckt, weil plötzlich jemand schreit … das alles muss ein Familienhund aushalten können und noch viel mehr. Er darf nicht schreckhaft sein, nicht futterneidisch, nicht besitzergreifend und natürlich nicht aggressiv.“ Damit trotz all dieser täglichen Strapazen ein harmonisches Zusammenleben gewährleistet ist, sollten sich daher sowohl Hund als auch Kind an gewisse Regeln halten.

♦ Wichtigste Regel für Kinder:

„wenn der Hund frisst, muss er in Ruhe gelassen werden. Ebenso, wenn er sich hinlegt, um sich auszuruhen oder zu schlafen. Der Hund braucht dringend seine Ruhezeiten und eine Rückzugsmöglichkeit, wo ihn niemand stört.“

Hund beim Schlafen

Selbst der ungestümste Rabauke braucht mal eine Pause – und die sollte man ihm auch gönnen!

♦ Wichtigste Regel für den Hund:

Der Hund muss lernen, dass er das letzte ‚Glied‘ im Rudel ist. Er hat am wenigsten zu melden. Auch die Kinder müssen dem Hund Befehle geben, die er zu befolgen hat. Das ist die schwierigste Aufgabe, denn Kinder sind nicht konsequent, wenn der Hund lieb guckt und bettelt.“

⇒Grundsätzlich gilt jedoch: „Ein Kind darf niemals allein mit dem Hund sein. Es sollte immer ein Erwachsener schauen, was gerade zwischen Hund und Kindern vor sich geht!“

Was tun bei nervigen Macken? Die richtige Erziehung

So wie wir Menschen, bringen natürlich auch Hunde einige Macken mit, die uns nicht immer in den Kram passen und uns den Alltag erschweren, aber oftmals für einiges an Unterhaltung sorgen können. So macht auch Betty dem Ruf des Beagle, „die verfressenste Hunderasse ever“ zu sein, alle Ehre: „Betty, und ich glaube alle anderen Beagle auch, frisst ohne irgendein Sättigungsgefühl. Wenn sie ihren Napf leer gefressen hat, dreht sie sich um und bettelt schon wieder. Es darf nie etwas Essbares in ihrer Reichweite stehen, sie frisst es, bis es weg ist.“ Dabei sind vor Bettys Fressgier weder der Frühstückstisch, der Futtertopf vorm Hundegeschäft, die Würstchen vom Grill noch die roten Beeren vom Adventskranz und die Tulpen in der Vase (ja, ihr habt richtig gehört!) sicher. Ist auch euer Hund ein verfressener Wirbelwind, solltet ihr bei der Erziehung folgende Punkte einhalten:

♦ Den Hund zuletzt füttern:

Prinzipiell sollte dem Hund eindeutig klar sein, dass er in der Rangfolge zuletzt kommt und ihr die Rudelführer seid und somit auch bestimmt, wann das Menü auf den Tisch kommt!

♦ Am Tisch nie mit eigenem Essen füttern:

Erklärt den Tisch während des Essens konsequent zur Tabuzone und reagiert auch nicht auf Bettelversuche, egal mit welch charmantem Blick euch euer Vierbeiner anschaut!

♦ Bei schlechten Manieren ignorieren:

Zeigt sich euer Hund von euren Zurechtweisungen gänzlich unbeeindruckt und legt noch immer ein rüpelhaftes Benehmen an den Tag, gilt die Devise des konsequenten Ignorierens. Keine Strafe könnte für euren Vierbeiner schlimmer sein als eure absolute Nicht-Aufmerksamkeit!

♦ Für genügend Auslauf und Beschäftigung sorgen:

Damit sich die überschüssige Energie eures Hundes nicht in Unruhestiften und rebellischem Verhalten äußert, gilt ganz generell: „Alle Hunde brauchen genügend Auslauf, ob jetzt beim Spazierengehen oder im Garten, das ist egal. Wenn sie sich nicht bewegen können und sich langweilen, machen sie Unsinn im Haus und in der Wohnung, und das stiftet Unfrieden.“

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Beim Anblick leckerer Würstchen vom Grill bekommt Betty gierige Stielaugen

[su_box title=“Bettys lustigste Anekdote“ style=“soft“ box_color=“#b73235″]Dass Betty ihrem Ruf als „verfressenste Hunderasse ever“ alle Ehre macht, hat sie ja schon mehrfach bewiesen. Umso erstaunter waren Ute und ihr Mann, als sie eines Abends beim Essen nur apathisch in einer Ecke vor sich hin döste und nicht wie sonst Anstalten machte, zu betteln. Die überraschende Erklärung für Bettys ungewöhnliches Verhalten gab es schließlich am nächsten Morgen, als Ute in den Keller ging, um Hundefutter für Bettys Frühstück zu holen: „Da lag der zerfetzte Sack Hundefutter, und der Beagle hatte sich, nachdem er sich durch drei Schichten Papppapier gefressen hatte, am Inhalt gelabt. Das ist Betty, wie sie leibt und lebt.“ Noch mehr unterhaltsame Geschichten über Betty sowie weitere Tipps für ein harmonisches Zusammenleben mit Hund könnt ihr auf Utes Blog „Benbino“ nachlesen. Reinschauen lohnt sich![/su_box]

Bilder: ©http://www.benbino.com