Romantisch im Märchenschloss heiraten? Das ist out! Dieses Jahr wird sich im Boho-Stil das Ja-Wort gegeben. Barfuß in fließendem Gewand vor den Traualtar zu treten ist doch auch gleich etwas ganz Anderes, Ungewohntes aber auch total Befreiendes! Ihr könnt eure Hochzeit individueller gestalten, trotzdem aber verspielt und elegant zugleich sein. Wie ihr den Boho-Stil richtig hinbekommt, was es damit überhaupt auf sich hat und wie ihr ganz leicht eure Deko selbst basteln könnt, erklärt euch Bloggerin Ariane.

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Natur, Freiheit, tolle Spitzenkleider – das ist Boho!

Boho! – Wie bitte, was?

„Boho, das ist die Kurzform von Bohemian“ erklärt Ariane. „Gemeint ist die Zeit Anfang des 20. Jahrhunderts, als sich eine ganze Gesellschaftsschicht von den starren Regeln ihrer Zeit löste. Es war eine Kulturrevolution: Ungezwungen, naturbezogen, frei. Ein bisschen wie die Hippies der 68er-Generation. Boho ist lässig, verspielt und romantisch in einem. Viele Boho-Feiern finden im Freien statt, denn die Natur spielt eine ganz große Rolle.“ Das ist es also, was den Boho-Stil ausmacht –die Natur. Und Ariane muss es wissen, denn ihr Blog Hochzeitsgezwitscher richtet sich hauptsächlich an Paare, die sich fürs Heiraten in Bayern einerseits, und stilistisch für den Vintage- oder Boho-Style interessieren. So könnt ihr dort auch tolle Shootings in dieser Richtung bewundern.

Heiraten auf Boho-Art, wieso?

Wie soll man jetzt aber Hochzeit und Boho auf den gleichen Nenner bringen? Wiesen, Natur, fließende Stoffe, Wildblumen und Freiheit stehen ja im Kontrast zu unserer Standard-Vorstellung: Kirche, Korsett und vollkommen durchgeplant. Ariane weiß aber, dass es genau dieses Freiheitsgefühl, die Individualität, das Sich-Unterscheiden ist, was das „Heiraten auf Boho“ so interessant macht: „Boho lässt maximale Freiheit, und zwar auf allen Gebieten. Der Stil passt zum Beispiel bestens zu freien oder sehr individuellen Trauungen, die ja oft auch unter freiem Himmel stattfinden. Es gibt keine Einschränkungen, erlaubt ist, was gefällt. Für viele Bräute ist eine Boho-Hochzeit wie ein Befreiungsschlag verglichen mit klassisch-romantischen Hochzeiten. Barfuß zur Trauung? Für viele Paare bei einer kirchlichen Hochzeit unvorstellbar, im Boho-Kleid gehört das quasi zum Stil. Eine dreistöckige Torte? Nicht bei einer Boho-Hochzeit, da darf’s auch einfach ein Kuchenbuffet auf einem Biertisch sein.“

Ein atembohoraubendes Outfit zaubern

Da Ariane schon viele Shootings zum Boho-Stil veröffentlicht hat, weiß sie auch, worauf es bei Brautkleid und Accessoires ankommt: „Darauf, dass du dich wohlfühlst. Stilistisch passen Brautkleider mit lockeren Schnitten ohne Korsage und Reifrock. Im Prinzip das Gegenteil zum Prinzessinnen-Stil. Spitze ist wie beim Vintage-Stil ein großes Thema, aber auch fließende Seide. Viele Boho-Kleider verzichten auf eine Schleppe, weil sie die Braut in der Bewegung einschränkt. Als Jäckchen passt, was gefällt – und das darf gern auch farbig sein. Ich persönlich finde Lederboleros im Lasercut-Stil eine großartige Alternative. Nur eines geht beim Boho-Stil gar nicht: Steife Boleros aus Taft und romantische Jäckchen mit Rüschen. Als Schuhe bieten sich flache Riemchensandalen an. Wer gern Absatz trägt, greift am besten zu bequemen Keilsandaletten. Das i-Tüpfelchen für jede Boho-Braut ist übrigens der Halsschmuck, passend zum Kleid kann man Schmuck mit farbigen Edelsteinen wählen.

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DIY-Deko zur (Bo)Hochzeit

Nicht nur zum Outfit, sondern auch zum Thema Dekoration hat Ariane tolle Tipps für euch. Sie sind einfach und schnell umzusetzen und können sich auf jeder Hochzeit sehen lassen.

„Ein Klassiker sind Einmachgläser, die sich zu hübschen Vasen umfunktionieren lassen. Das Glas einfach mit einem Band aus Spitze oder grobem Leinen umwickeln, fertig.

Herrlich sind auch hängende Vasen aus alten Glühbirnen, aber dazu braucht es etwas Geschick – und Vorsicht wegen kleiner Glasscherben! Den schwarzen Glasdeckel am Gewinde der Glühbirne mit Zange und Schraubenzieher aufhebeln und zerstören, anschließend das Innere vorsichtig herausbrechen. Eine Schnur um das Gewinde wickeln, Wasser einfüllen, Blume hineinstellen, aufhängen – fertig.

Grundsätzlich gilt: Mit etwas Fantasie lassen sich aus ein paar einfachen Grundzutaten wunderschöne Hingucker zaubern. Dazu zählen Spitzenstoffe, Tortenspitze, dicke Flachskordeln, Packpapier, Kraftpapier, Einmachgläser, Senfgläser, Weinflaschen und natürlich Blumen, Gräser und Getreidehalme.“

Hier könnt ihr euch inspirieren lassen.

Vielen Dank an Ariane für das tolle Interview!

Bilder: ©iStock.com/jobongard, ©iStock.com/Biggunsband, ©iStock.com/oksana_nazarchuk