Habt ihr nicht auch oft das Gefühl, es euren Kleinen einfach nicht Recht machen zu können? Man gibt ihnen das Fläschchen mit wohltemperierter Milch, füttert sie mit ihrem Lieblingsbrei, wickelt sie in extraweiche Windeln und gedankt wird es oft nur mit ausdauerndem Babygeschrei. Dabei gibt es ein ganz einfaches Mittel das Unverständnis zwischen hilflosen Eltern und ihren Babys zu überwinden. Dieses nennt sich Babyzeichensprache und gibt euren Kleinen die Möglichkeit, sich durch einfache Handzeichen auszudrücken und euch an den unzähligen Eindrücken ihres Babyalltags teilhaben zu lassen.
Ich will Zähneputzen!
Was ist Babyzeichensprache?
Oft stehen frischgebackene Eltern dem wachsenden Mitteilungsbedürfnis ihrer Schützlinge ratlos gegenüber. Dabei würden sie ihnen doch so gerne jeden Wunsch von den Lippen ablesen. Wie viel einfacher wäre doch der Alltag, wenn die Kleinen ihre Emotionen direkt mitteilen könnten ohne in hilfloses Babygeschrei ausbrechen zu müssen? Babyzeichensprache, die Gebärdensprache für die Kleinen, hilft dabei die Verständigungsbarrieren zwischen Eltern und ihren Babys zu überwinden. Noch ist die Idee der Kommunikation mit Babys durch Zeichensprache im deutschsprachigen Raum relativ neu. Unter anderem bietet Vivian König’s Netzwerk bereits Kurse für die sogenannte Zwergensprache in Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die basierend auf deutscher Gebärdensprache eine ergänzende Mitteilungsmöglichkeit für Babys zwischen 6 und 9 Monaten darstellt und als vermittelndes Werkzeug der Interaktion zwischen Eltern und ihrem Kind dienen soll.
Weniger Frustration durch Kommunikation
Worin liegen die Vorteile der Zeichensprache für eure Kleinen? Versucht doch mal euch an euren ersten Aufenthalt in einem Land zu erinnern, dessen Sprache ihr nicht sprechen konntet. War es nicht wahnsinnig frustrierend, sich nur mit Händen und Füßen verständigen zu können? So ist auch euren Kleinen zumute! Kein Wunder also, dass sie manchmal keinen anderen Ausweg mehr sehen, als nur noch loszuschreien. Die Babyzeichensprache als aktive Kommunikationsmöglichkeit gibt den Babys das Ruder in die Hand und bietet ihnen einen Ausweg aus ihrer passiven Hilflosigkeit. Das sorgt für mehr Zufriedenheit sowohl bei den Kleinen als auch bei den Eltern.
Durch die aktive unmissverständliche Kommunikation eurer Kleinen, besitzt ihr außerdem die Möglichkeit, direkt auf deren Wünsche einzugehen. Grundbedürfnisse wie Hunger oder Durst können durch einfachste Handzeichen kommuniziert werden. Endlich steht ihr nicht mehr vor der kaum zu erfüllenden Herausforderung, die Gedanken eures Babys lesen zu müssen. Das erleichtert nicht nur den Elternalltag, sondern eure direkte Resonanz wird auch die Beziehung zu euren Schützlingen intensivieren.
Lernen mit allen Sinnen
Es existieren bereits einige Studien, welche die Vorteile der Babyzeichensprache erforscht haben.
Nach Dr. Marilyn Daniels, Professorin für Sprachkommunikation an der Pennsylvania State University, verbessere diese „bei hörenden Babys ihre Sprache, ihren Wortschatz und ihre Lesefähigkeiten während ihrer Entwicklung“. Haben die Kleinen eine visuelle Ergänzung zum gesprochenen Wort, werde es ihnen durch die Ansprache der verschieden Sinnesreize leichter fallen, schon sehr früh einen großen Wortschatz zu entwickeln. Viele Babys werden so schnell eine Verbindung herstellen zwischen dem Zeichen und dem Sinn des Zeichens. Diese raschen Erfolgserlebnisse werden euch nicht nur stolz machen, sondern sind auch enorm wichtig für die Ausbildung des Selbstbewusstseins eures Zwergs.
Schritt für Schritt zum besseren Verständnis
Ein guter Start in die Babyzeichensprache ist es, wenn ihr erstmal Zeichen für die Grundbedürfnisse eurer Kleinen verwendet. Wollt ihr eurem Baby das Fläschchen geben, zeigt ihr ihm einfach die entsprechende Geste und fragt dazu: „Willst du deine Milch trinken?“. Das wiederholt ihr so oft wie möglich und schon bald wird es den meisten Kindern gelingen, die Verbindungen zwischen gesprochenem Wort, Zeichen und der jeweiligen Bedeutung herzustellen. Es ist also ganz einfach, euer Baby Schritt für Schritt mit der Verwendung der Babygebärden vertraut zu machen und macht nebenbei auch jede Menge Spaß.
Bild: babyzeichensprache.com
