In Deutschland haben Frauen Anrecht auf eine Hebamme. Diese kommt vor, während und nach der Geburt zu den jungen Familien nach Hause. Viele Mamis sind froh über den fachlichen Rat und die erste Hilfestellung, andere möchten in dieser intimen Zeit keine fremde Person im Haus haben und holen sich Tipps bei Freundinnen oder in der Familie. Eine Hebamme ist nicht mehr nur für den Geburtsvorgang zuständig, sondern erfüllt weit mehr Aufgaben. Dieser Anspruch wird in Deutschland von den gesetzlichen Kassen übernommen.
Die Hebamme
Die Geburtshilfe ist eine solidarische Hilfe, die sich Frauen gegenseitig leisten. Heutige Hebammen sind Fachfrauen rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach und verstehen sich als Fürsprecherinnen der schwangeren und gebärenden Frauen.
Hebammen unterstützen Frauen während der Schwangerschaft, der Geburt und im Wochenbett. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten – solange die Mama stillt. Viele junge Mamis wissen meist gar nicht, dass die Hebammen-Hilfe schon von Beginn der Schwangerschaft in Anspruch genommen werden kann. Sie steht bei Schwangerschaftsbeschwerden, Komplikationen und Ängsten mit Rat und Tat zur Seite. Oftmals bieten die Helferinnen auch Akupunktur und besondere Naturheilverfahren an, die gerade in der Schwangerschaft Wunder wirken können. Die Hebamme ist die Fachfrau rund ums Baby. Sie hat eine gründliche Ausbildung genossen und ist immer auf dem neuesten Stand. Somit läuft man nicht Gefahr, den Mythen und Ammenmärchen, die noch aus uralten Zeiten stammen, zu verfallen. Die Hebamme arbeitet auf der Grundlage des Hebammen-Gesetzes (HebG vom 4. Juni 1985), der Berufsordnungen der Länder und den Mutterschaftsrichtlinien.
Beratung und Information
Zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft darf die Hebamme eurer Wahl um Rat gefragt werden. Sie wird euch zu allen Fragen der Schwangerschaft, Geburt, des Wochenbetts und der Zeit danach beraten. Wichtig ist allerdings, dass Du dich frühzeitig um eine Hebamme kümmerst. In dieser emotionalen Zeit sind Mamas ganz besonders sensibel und die Chemie zwischen der Hebamme und euch muss unbedingt stimmen.
Aufgaben einer Hebamme
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- Ernährung und Lebensweise in der Schwangerschaft
- Partnerschaft und Sexualität
- Vorbereitung auf das Kind
- Möglichkeiten der Geburtsvorbereitung
- Soziale Hilfen in der Schwangerschaft und nach der Geburt
- Unterstützung während der Geburt
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Wo finde ich eine zu mir passende Hebamme?
Am Besten ist es, ihr hört euch im Bekanntenkreis um und findet so die passende Hebamme. Nichts geht über die Erfahrungen anderer Mamis. Es kann sein, dass beliebte Hebammen, denen meist ihr guter Ruf vorauseilt, lange ausgebucht sind. Ihr könnt euch auch über euren Frauenarzt, das Internet oder die Gelben Seiten eine Hebamme suchen. Es gibt viele unterschiedliche Typen – auch bei den Hebammen. Sucht ihr einen mütterlichen, herzlichen Typ Hebamme oder doch eher den Typ Feldwebel, der euch gar nicht erst zum Babyblues animiert? Dann ist es wichtig, dass ihr auf euer Bauchgefühl hört und euch gegebenenfalls mehrere Hebammen anseht. Ist euch die Hebamme nicht sympathisch und ihr seid ganz unterschiedliche Typen, dann lasst es lieber sein. Ein gutes Vertrauensverhältnis setzt Sympathie voraus!
Schwangerenvorsorge
Hebammen führen auch Mutterschaftsvorsorge-Untersuchungen durch. Diese Untersuchungen werden im Mutterpass festgehalten , zum Beispiel Fragen nach eurer Befindlichkeit, allgemeine Beratung, Gewichts- und Blutdruckmessungen, Urin- und Blutuntersuchungen, Feststellen der Lage und Größe eures Kindes oder Kontrolle der Herztöne werden dokumentiert.
Geburtsvorbereitung
Viele Frauen besuchen heute einen Geburtsvorbereitungskurs, der auch mit dem Partner besucht werden kann, die Partnergebühr wird von den Krankenkassen aber nicht übernommen. In diesen Kursen wirst du über die Veränderungen während der Schwangerschaft, die Geburt und die Zeit danach informiert. Zu den Kursinhalten gehören Atem- und Entspannungsübungen zur Geburtserleichterung. Der Sinn eines Kurses ist – wie der Name schon sagt – die Frauen auf die Geburt vorzubereiten. Die Abläufe werden geklärt und die Ängste somit teils genommen. Nebenbei lernt ihr andere Frauen /Paare kennen, die auch ein Kind erwarten. Wenn ihr Glück habt, entwickeln sich hier neue Freundschaften mit Paaren deren Kind gleich alt ist.
Du solltest dich frühzeitig (circa in der 20. Woche) zu einem Kurs anmelden. Informiere dich deshalb rechtzeitig über die Möglichkeiten in deiner Umgebung.
Nachsorge
Die Zeit nach der Geburt ist voller Emotionen und Spannungen. Egal wie sehr man sich vorbereitet hat, es ist doch ein Sprung ins kalte Wasser. Plötzlich seid ihr für ein solch kleines Wesen verantwortlich und die Angst etwas falsch zu machen ist groß. Dazu kommt, dass manche Mamis nach der Geburt mit ihrem Körper zu kämpfen haben. Die Hebamme hilft bei Beschwerden und ist für Mama und Kind gleichzeitig da. Oftmals helfen Natursalben oder Tees und lindern so manche Beschwerden. Auch eine Brustentzündung oder Fieber bei der frischgebackenen Mama ist keine Seltenheit. Das Wochenbett sollte daher strikt eingehalten werden – in dieser Zeit ist es wichtig, dass die Familie und die Hebamme sich um euch beide kümmert. Es kommen nun Fragen auf, an die man während der Schwangerschaft nicht gedacht hat. Die Hebamme kommt in der ersten Zeit bei Bedarf täglich um nach Mama und Kind zu schauen. Sie wiegt, hilft beim Stillen (oder beim Fläschen geben), zeigt wie gewickelt wird und unterstützt euch bei den alltäglichen Fragen.
Die Beikost- Zeit ist spannend und keine Mami will etwas falsch machen. Nach der Milch muss der kleine Körper ganz langsam und der Reihe nach an die verschiedenen Lebensmittel herangeführt werden. Die Hebamme berät euch auch hier und erklärt, welche Reihenfolge ihr beachten solltet.
Tolle Infos gibt es beim Deutschen Hebammenverband e.V
Bild: panthermedia/ Kzenon