Wenn der Kindergarten eine Stunde vor dem eigenen Feierabend schließt, die Nachmittagsbetreuung in der Kita zu teuer oder die Oma plötzlich krank ist, muss ein Ersatz her! Aber woher nehmen? Wir haben uns umgeschaut und sind auf eine Nanny-Vermittlungsagentur gestoßen. Wer dahinter steckt und welche Leistungen so ein Service beinhaltet, erfahrt ihr hier.

Kinderbetreuung

Eine passende Kinderbetreuung zu finden ist meist nicht ganz einfach.

Die richtige Betreuungsart finden

Im Leben jedes Elternpaares kommt zwangsläufig irgendwann der Moment, in dem es ihr Kind einer anderen Person anvertrauen muss. Und genau da liegt das Problem: Wo finde ich eine zuverlässige, vertrauenswürdige und geeignete Betreuung für mein Kind? Tobias Dreilich, der Inhaber einer Vermittlungsagentur für Kinderbetreuung, hat sich genau dieser Problematik angenommen: „Wir vermitteln praktisch alle Betreuungsmodelle für Privathaushalte wie Babysitter, Tagesmütter, Leih-Omas, Nannies oder auch Kinderfrauen zu Deutsch genannt, Familienmanagerinnen als auch Fachkräfte wie Kinderpfleger/innen oder Erzieher/innen für Kitas und Firmen in München und im 30 Kilometer entfernten Umland.“

Welche(r) Betreuer(in) passt zu uns?

Mit dem Betreiben seiner Agentur Kids Concept, fühlt sich der staatlich geprüfte Kinderpfleger und Vater einer kleinen Tochter ganz den Wünschen seiner Kunden verpflichtet. Da liegt es nahe, dass, bevor die Auswahl einer passenden Betreuung beginnen kann, geregelt werden muss, nach was die Eltern überhaupt suchen:

„Die Wünsche der Eltern können sehr unterschiedlich sein. Hier achten wir bei der Vermittlung sehr darauf, dass das Matching stimmig ist. Das fängt schon beim Alter der Kinderbetreuerin an. Zudem mögen manche Eltern eher eine Person, die erzieherisch auf die Kinder einwirkt oder Eltern, die eher eine musikalisch, handwerklich begabte oder sportliche Dame suchen. Jede Familie ist unterschiedlich und es ist unsere Aufgabe, wirklich die passende Betreuerin zu finden.“ Am größten ist bei ihnen die Nachfrage nach Erzieherinnen mit einem Montessori Diplom.

kids-concept team

Die Sympathie muss auf beiden Seiten stimmen.

Vom Antrag zur Betreuung

Dass das nicht immer ganz einfach ist und viel Zeit kostet, wird noch deutlicher, wenn wir uns den Vermittlungsvorgang von Beginn an vor Augen führen. Erst gibt es ein ausführliches Vorgespräch mit den suchenden Eltern, um die Betreuungsart und den –umfang zu klären, „…dann benötigen wir ein Auftragsformular, das auf unserer Website ausgefüllt werden kann. Danach gibt es nochmals eine kurze Besprechung mit den Eltern. Ja, und dann werden den Familien schon die ersten Bewerberprofile vorgestellt. Wir kontaktieren die Damen, koordinieren ggf. Bewerbungsgespräche oder Probearbeitstage, klären Fragen ab et cetera.“

Angebot und Nachfrage

Die Nachfrage nach Vormittagsbetreuung ist in den vergangenen Jahren nicht nur bei Kids Concept zurückgegangen, dafür stieg die Nachfrage an Nachmittagsbetreuung. Meist vermittelt Tobias Kinderfrauen mittleren Alters, die als Leih-Omas fungieren. Ebenso sind „Vollzeitvermittlungen“ weiterhin hoch im Kurs, da in vielen Familien beide Elternteile voll berufstätig sind.

Gerade dann ist es überaus wichtig, dass Eltern sich auf die Betreuung verlassen können und diese auch die passenden Qualifikationen mitbringt. „Alle Damen, die wir an Familien vermitteln, haben entweder eine abgeschlossene Berufsausbildung als Kinderpflegerin, Erzieherin oder Pädagogin oder Nannies/Kinderfrauen müssen bei uns mindestens zwei schriftliche und gute Referenzen aus bisherigen Anstellungen in Privathaushalten vorweisen. Das ist Mindestvoraussetzung, hinzu kommt noch ein sauberes polizeiliches Führungszeugnis, von Vorteil sind auch erste Hilfe Kurs am Kind und sonstige Fortbildungen, die im Zusammenhang der Kinderbetreuung stehen. Außerdem achten wir auf das äußere Erscheinungsbild und auf das Persönliche einer jeden Kinderfrau. Deshalb ist es auch so wichtig, dass wir eben alle Damen persönlich kennenlernen…“, so Tobias.

Und genau da liegt auch der Vorteil von Kids Concept – die Eltern müssen sich nicht um die Suche kümmern. Die Agentur stellt bei „Fehlvermittlung“ eine kostenlose Ersatznanny und ist einzig und allein für die Vermittlung zuständig. Den Betreuungsvertrag schließen die Familien direkt mit der Nanny, die Agentur steht bei Problemen aber dennoch als Ansprechpartner zur Verfügung.

Flyer Kids Concept - April 2014

Kosten

Die Bearbeitungsgebühr von 70 Euro ist für suchende Eltern ein einmaliger Kostenfaktor, um einen Vermittlungsauftrag online einzuleiten. Bewerber, die für Kids Concept arbeiten möchten, werden kostenlos in den Bewerberpool aufgenommen und vermittelt. Die Stundensätze der unterschiedlichen Betreuungsmodelle, die zusätzlich auf die Eltern zukommen, können hier eingesehen werden.

Neben der reinen Aufgabe der Vermittlung, bietet die Agentur für Eltern, Pädagogen und Leihomas auch Workshops und Fortbildungen an. Zwischen 160 und 1.200 Euro finden sich auf der Webseite alle Informationen zu Inhalt, Ablauf und Dauer der Veranstaltungen.

Zum Schluss ein kleiner Tipp

Für alle, die jenseits von Internet und Agenturvermittlung eine Nanny suchen, rät Tobias „Zettel im Supermarkt aufhängen“, das sei meist noch am effektivsten. „Aber auch hier kann es sein, dass man niemanden findet. Zudem haben wir schon von vielen Eltern erfahren, dass dies eben auch reines Glücksspiel ist. Hier werden keine Damen gefiltert und ist es wirklich interessant, wer sich auf dem freien Markt alles so als Babysitter oder Nanny bewirbt. Teilweise haben die Damen gar keine Vorkenntnisse oder es scheitert schon an den Gehaltsvorstellungen.“
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Tobias Dreilich für das Interview und die Bilder.

Titelbild: bildagentur.panthermedia.net/pressmaster
Bilder: kids-concept.de