Als Mutter bleibt neben dem Mama-Sein kaum Zeit für andere Dinge. Familie steht an erster Stelle und da wird sie auch bleiben! Aber nicht selten werden in dieser Zeit neue Hobbys entdeckt oder sich auf alte Lieblingsbeschäftigungen zurückbesinnt. Die wenige freie Zeit kann also für sich selbst und die eigenen Interessen genutzt werden. Dass sich dadurch auch Geld verdienen lässt, zeigt uns Sarah von Bliblablub. Sie näht bis die Nadel brennt, am liebsten für ihre beiden Söhne, aber auch für viele andere Kunden, die sie durch ihren Shop dazugewonnen hat. Wir haben nachgefragt, wie das funktioniert mit der kleinen Selbstständigkeit und vor allem, wie sich das mit dem Familienleben vereinbaren lässt.
Von der Idee zum Shop
Dass einem beim Ausüben seines Hobbys sofort der Gedanke der Selbstständigkeit im Kopf herumspukt, ist eher unwahrscheinlich. Die Idee, den Spaß zum Beruf zu machen, kann schon mal auf sich warten lassen oder von außerhalb kommen, so wie bei Sarah. Die Nachfrage nach einem Shop, in dem sie ihre selbstgenähten Stücke verkauft, wurde so groß, dass ihr fast gar nichts anderes übrig blieb, als der Weg in die Selbstständigkeit. Bei so viel positiver Resonanz, fiel ihr die Entscheidung auch nicht schwer.
Trotzdem mahnt sie dazu, nicht voreilig zu handeln und sich vor dem Schritt in die kleine Selbstständigkeit bewusst zu machen, was alles auf einen zukommt, denn das ist mehr als nur weiter seinem Hobby nachzugehen:„Es steckt viel mehr dahinter als man denkt, also sollte man sich vorher intensiv mit dem Thema befassen. Es gibt Richtlinien an die man sich halten muss, die Buchführung und auch Beiträge von der HWK kommen auf einen zu. Es ist dann also nicht nur noch ein Hobby, sondern wirklich ein Gewerbe. Und: wenn man seine Sachen verkauft, muss natürlich auch die Qualität stimmen. Leider ist das heute nicht immer so. Wenn man schon den Schritt in den gewerblichen Verkauf wagt, dann sollte man sich auch sehr stark auf gute Qualität konzentrieren. Sonst gibt es (zu Recht) nörgelnde Kunden und aus dem Hobby, das einem viel Spaß gemacht hat, wird vielleicht eine unliebsame Arbeit, die man dann aus Frust irgendwann aufgibt. Das wäre schade!“
Wo verkaufen?
Im Zeitalter des Internets gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine Unikate an den Mann zu bringen. Das ist online nicht nur einfacher und geldsparender, sondern erzielt auch eine größere Reichweite, sodass viele potenzielle Kunden erreicht werden können. Die Entscheidung, die dann noch getroffen werden muss: Soll es ein eigener Shop sein oder soll der Verkauf über eine Onlineshop-Website, auf der mehrere Anbieter ihr Sachen hochladen können, stattfinden? Letzteres wäre beispielsweise DaWanda, etsy oder torte-foto wo viele DIY Einzelstücke, aber auch andere kreativ gestaltete Dinge verkauft werden. Dafür hat sich auch Sarah entschieden, die dort ihre Nähstücke anbietet. Von ihrem Blog bliblablubsarah.blogspot.de, auf dem sie unter anderem ihre Meisterwerke postet, wird direkt zum Shop weitergeleitet. Aber nicht nur online, sondern vor allem offline, verkauft Sarah ihre genähten Kindersachen. „Meinen DaWanda-Shop habe ich noch nicht so lange! Dort verkaufe ich auch nur vereinzelt Sachen. Das meiste verkaufe ich bei mir zuhause im Ort und nach Wunschanfertigung! Die Kunden sehen etwas in meinem Shop und möchten das dann vielleicht in einem anderen Stoff oder einer anderen Größe.“
Und die Familie?
Den Familienalltag und die Selbstständigkeit unter einen Hut zu bringen, ist nicht immer einfach, das muss auch Sarah immer wieder erleben. Trotzdem „würde ich diesen Weg immer wieder gehen! Jedes einzelne Teil wird mit viel Liebe genäht. Meine Familie steht natürlich an erster Stelle. Und ich habe so tolle Kunden, die dafür Verständnis haben, denn mit kleinen Kindern läuft nicht immer alles nach Plan.“
Und glücklicherweise bekommt sie auch ein wenig Unterstützung und positives Feedback aus der eigenen Familie: „Meine Jungs sind ganz begeistert! Sogar der Kleine erzählt schon überall was ich alles genäht habe. Der Große liebt es, sich Stoff auszusuchen und sich seine Wunschsachen zu designen. Mama näht es dann genauso!“
Das heißt aber nicht, dass sich Sarah ausschließlich dem Nähen widmet. Auch als selbstständige Mami kann sie noch so einigen anderen Dingen nachgehen, die sie gerne tut. Und natürlich steht die Familie immer noch an erster Stelle, sodass die meiste Zeit dafür aufgewendet werden sollte. Immerhin ist eine solche Selbstständigkeit, wie Sarah sie hat, nur eine „kleine“: „Wenn ich mal nicht nähe, kümmere ich mich um meine zwei Jungs (zwei und vier Jahre). Wir unternehmen außerdem viel mit Freunden und der Haushalt macht sich leider auch nicht von alleine. Zudem leite ich eine Krabbel- und Spielgruppe und seit mittlerweile 17 Jahren auch eine Teenie Tanzgruppe. Das nimmt alles viel Zeit in Anspruch und meine Tage sind manchmal viel zu kurz, aber ich möchte auch nichts davon missen!“
Empfehlung – Ja oder Nein?
Zum Schluss haben wir bei Sarah nachgefragt, ob sie den Mamis da draußen empfehlen würde, das eigene Hobby zum Beruf zu machen. Ihre Antwort: „Klar, warum nicht? Lebe deinen Traum!“
In diesem Sinne: Viel Erfolg an alle, die es versuchen möchten!
Wir bedanken uns ganz herzlich bei Sarah für das schöne Interview!
Bild: photopiano/panthermedia.net