Heile, heile Segen…. Damit können fast alle Mamis ihre Kinder trösten. Forscher beschäftigen sich nun seit längerem mit der Frage, wie sich die Stimme der Mutter auf Körper und Psyche von Kindern tatsächlich auswirkt. Dabei sind sie zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Die Nada-Brahma-Stimmanalytikerin® Claudiha-Gayatri Matussek  gewährt uns im Interview einen Einblick in die fantastische Wahrnehmung der Ungeborenen.

stimme mutter babyer

Schon im Bauch kann uns unser Kind „hören“…

Schallwellen im Mutterleib

Bereits während der Schwangerschaft ist es den Föten möglich Töne wahrzunehmen. Besonders tiefe Töne sind laut der Fachzeitschrift Audiology and Neuro-Otology für die Babys zuerst fühlbar und dann auch gut hörbar. Das liegt am Fruchtwasser. Claudiha-Gayatri Matussek beschreibt das so: „Du kannst mit folgendem Selbstversuch eine Ahnung davon bekommen, was und wie wir als Babys im Mutterleib hören: Lege dich gemütlich in eine volle Badewanne. Tauche mit dem Kopf nur so weit unter, dass sich Ohren und Kinn unter der Wasseroberfläche befinden. Dann beginne melodisch zu summen und zu brummen. Vielleicht kannst du auch einige Worte formulieren. So ähnlich fühlt und hört auch das Baby die Worte der Mutter. Wenn du zusätzlich Obertöne im Mund intonierst, wirst du auch von diesen feinen und hohen Tönen in deiner Stimme eingehüllt sein. Insgesamt „erfahren wir in den neun Monaten unseres körperlichen Werdens verschiedene Stadien der Hör- und Fühlfähigkeit“, so Claudiha-Gayatri Matussek.

In den ersten Jahren

In den ersten Jahren können Kinder zwar keine Wörter oder Sätze verstehen, jedoch bereits Emotionen in der Stimme wahrnehmen und den unverwechselbaren Klang ihrer Mutter zuordnen. Auch wenn diese etwas verzerrt und tiefer klingt als in unserer Realität. „Im Mutterleib entsteht, was wir später die Psychomotorik der Stimme und Sprache nennen.“ Dadurch erhält die Stimme der Mutter einen ganz besonderen, inneren Wert: „Unsere Seelenfrequenz ist aufs Tiefste mit der Mutter verbunden. Jede Mutter erkennt ihr Kind an der Stimme und jedes Kind die Stimme der Mutter. Die Schwingungen ihrer Stimme führen dazu, dass sich unser Körper-Seele-Geist-System harmonisiert, weil sie uns von der Zeit des körperlichen Werdens in ihr bekannt sind. Wenn die Stimme auf eine bestimmte Art und Weise erklingt, wird sie automatisch zum Heilinstrument und bringt Tröstung und Freude.“

[su_box title=“‚Musik-Früherziehung'“ box_color=“#b73235″]Darüber hinaus haben sich die Studien auch der Frage gewidmet, ob klassische Musik das Ungeborene fördert. Die Antwort lautet ‚Nein‘. Denn eigentlich braucht das Baby vor allem viel Ruhe, Schlaf und eine gesunde Lebensweise der Mutter. Sonst würde es wohl kaum im geschützten Mutterleib heranwachsen. Bei optimalen Bedingungen wächst dann auch das Gehirn am besten, bestätigen die Neurowissenschaftler. „Wer aber nicht ganz auf Musik verzichten möchte, kann seinem Kind gerne etwas vorsingen oder – in Maßen angewendet – z.B. bestimmte, sanfte indische Raga-Musik vorspielen“, so Claudiha-Gayatri Matussek.[/su_box]

Heile, heile Segen…

Besonders deutlich wird die heilende Stimme bei den kleinen Unfällen auf dem Spielplatz, bei denen Mama den Schmerz einfach „davonsingen“ kann: „Singen, Töne und Klänge berühren uns. In der Wiederholung sind sie mit einem liebenden Mantra vergleichbar. Die mitfühlend intonierte Stimme der Mutter zeigt mehr Gefühl als verstandesmäßige Erklärungen und genau das ist das Wichtige. Sie muss nicht „schön“ singen. Im Singen resoniert ihr Körper anders als in der normalen Sprechstimme und das ist es, was die Kinder zur Beruhigung und Heilung brauchen.“

Im Ein-Klang

So lässt sich sogar allein mit der Intonation der Stimme bereits erziehen. „Wir alle üben Einfluss aus mit der Stimme, ob wir das nun beabsichtigen oder nicht. Und natürlich erzieht der Stimmklang auch. Da in seiner Frequenz die früheste Bindung verankert ist, reicht oft eine geringe klangliche Färbung aus, um besonders das eigene Kind, das geliebt und verstanden werden möchte, zu lenken. Je mehr die Eltern in Harmonie mit sich selbst und damit in ihrer Mitte sind, desto mehr werden sie zum verlässlichen und beruhigenden Pol, an dem sich das Ge- und Hin-horchen des Kindes OHR-ientieren kann.“

Mehr über Claudiha-Gayatri erfahrt ihr auf ihrem Blog fluegel-der-stimme.de – sie ist als Nada-Brahma-Stimmanalytikerin®, Oberton-Sängerin und Stimm-Pädagogin in München tätig.

 

Bild: panthermedia.net /photobac