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Natürlich und schön: Sabrina erwischt Pärchen in spontanen Momenten der Zweisamkeit.

Die Liebe hat tausend Gesichter – und eine Kamera eine begrenzte Batterie. Wie also dieses gewaltige Etwas auf ein Foto reduzieren? Lässt sich die unsichtbare, scheinbar übersinnliche Liebe überhaupt fotografisch darstellen? Eine Pärchen-Fotografin fotografiert die Liebe mit viel Liebe und gibt Antworten auf unsere vielen offenen Fragen.

Ist Liebe überhaupt fassbar?

Sabrina Baranek, Fotografin und Bloggerin auf „Knipsli“, hat so ihre Erfahrungen mit der Liebe. Sie fotografiert nicht nur leidenschaftlich gerne Babybäuche, sondern hat sich auch darauf spezialisiert, getraute Zweisamkeit und innige Verbundenheit zwischen romantischen Partnern abzulichten. Doch was ist überhaupt diese ominöse Liebe und wie kommt sie auf den Film?

Liebe ist ja für jeden Menschen ein ganz eigenes Gefühl und jeder drückt es anders aus. Zuerst versuche ich herauszufinden, wie das Pärchen Liebe für sich definiert. Ich denke, dass sich Liebe auf jeden Fall festhalten lässt. Man kann Liebe durch ein ganz natürliches Miteinander und eine bestimmte Körpersprache gut darstellen. Meist auch ohne Blick in die Kamera.“

Wie die Liebe rauslocken?

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Liebe lässt sich schwer verstecken!

Wenn Liebe etwas ganz Natürliches ist, stellt sich noch die Frage, wie der Fotograf das Pärchen dazu bekommt, ganz natürlich zu sein. Schwieriger, als es klingt! Damit wir menschlichen Festungen uns mal öffnen, brauchen wir eine vertraute Umgebung und eine sanfte Einführung. Auch Sabrina hat da so ihre Methoden:

Ich beginne oft mit ein bisschen Small Talk, was mir einfach gerade einfällt. Ich frage zum Beispiel, warum sie Fotos von sich machen lassen wollen oder auch, wie lange sie sich schon kennen und fotografiere nebenher bereits. Gut ist es auch, wenn man mit Bewegung beginnt, z.B. wenn ich mit dem Pärchen zur Location laufe.

Ich sage meinen Paaren immer, sie sollten sich vorstellen, sie wären allein. Oft hilft auch schon ein Küsschen oder wenn sie sich gegenseitig ein nettes Wort ins Ohr flüstern.“

Tipps für mehr Spontanität und Natürlichkeit

Liebe Paar

Ganz im Einklang mit sich, dem Partner, dem Fotografen und der Natur kommen die schönsten Bilder zustande.

Aus ihrer und unserer Erfahrung hier ein paar Anstöße und Ideen für eure Pärchen-Shootings.

  1. Natürliches Licht

Eine natürliche Umgebung hilft uns, zu entspannen und zu uns zu kommen. Sie bestärkt uns darin, so zu sein, wie wir eben nun mal sind – natürlich, verrückt, lustig oder sogar peinlich! Sabrina nutzt diese Tatsache für ihre Fotos und sorgt in Sachen Licht und Umgebung für ein Maximum an Natur: „[Ich arbeite] viel mit Tageslicht und im Freien, sodass von Anfang an eine natürliche Atmosphäre entsteht.“

  1. Gewohnte Umgebung

Bekannte und gewohnte Settings lockern die Anspannung zusätzlich auf, da die Paare dort keine neuen Reize verarbeiten müssen und sich ungehindert fallen lassen können. Sabrina trifft sich gerne an den Lieblingsorten der Pärchen. Die daran gebundenen positiven Emotionen und Erinnerungen wirken beim Shooting befreiend und übertragen sich auf die Fotoergebnisse.

  1. Übungen zum Warmwerden

Kleine Aufwärmübungen können für das Pärchenfoto Wunder bewirken! Mit ihnen könnt ihr euch gemeinsam auflockern, und macht auch der Fotograf mit, entsteht eine herrliche Verbindung zwischen allen Beteiligten, die auf Film sichtbar wird. Es kann zum Beispiel ein bisschen getanzt oder gesungen werden, oder ihr unterhaltet euch auf einer Fantasiesprache und schneidet dabei Grimassen. Ihr werdet schnell merken, wie die Nervosität flöten geht!

  1. Musik

Wir alle wissen, wie Musik mit unserer Stimmung spielt: ob himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Sie ist deshalb ein tolles Hilfsmittel, wenn ihr noch nervös seid oder Angst habt, euch vor der Kamera so zu zeigen, wie ihr seid. Spielt dann einfach eure Lieblingsmusik oder ein gemeinsames Lied und holt all die schönen Erinnerungen in den Moment, wo ihr sie frei wiedererleben könnt.

  1. Spontanität: Folgt euren Impulsen

Beim Shooting ist es Zeit, die kontrollierenden Instanzen im Gehirn mal auszuschalten und einfach nur mit dem Partner im Moment zu sein. Macht euch keine Sorgen, „wie das wohl aussieht“ oder „was die wohl von mir denken“, sondern habt Vertrauen, dass euer Fotograf schon dafür sorgen wird, dass die Bilder gut aussehen. Folgt euren Emotionen, wo auch immer sie gerade hinwollen!

  1. Kleine Überraschungen

Für eine Extraportion Spontanität sorgen kleine, sympathische Überraschungen beim Shooting – geplant und ungeplant. Da bleibt gar keine Zeit, sich zu verstellen! Diese Momente begeistern auch Sabrina:

Ich mag es wenn einer der beiden etwas Spontanes oder auch Verrücktes anstellt und der Andere überrascht ist. Wenn Bewegung mit im Bild ist, z.B. ein Sprung, Laufen oder Drehen, dann sind die Gesichter so ehrlich und man spürt selber die Freude.“

Der schönste Moment

Pärchenshootings erlauben intime Einblicke in das Gefühlsleben von zwei Verbündeten. Sabrina erinnert sich noch ganz genau an einen der emotional mächtigsten Momente ihrer Karriere:

Der schönste Moment war mit einem Pärchen im Park in Schöneberg, Berlin. Es war ein toller Sommertag, die Sonne schien. Ich platzierte die beiden und ohne etwas zu sagen, fingen die beiden an sich anzusehen und miteinander zu kommunizieren. Ich bekam gleich Gänsehaut, denn hier spürte man die Liebe sofort und ich war überwältigt.“

Wir wünschen Sabrina noch viele weitere besondere Momente und unseren Lesern wunderschöne Liebesfotos!

Bildrechte: Knipsli, istockphoto.com/abezikus/bst2012