Zum Kinderwunsch mit guter Fitness?

Der langersehnte Kinderwunsch soll in Erfüllung gehen, was ja an sich nicht weiter schwierig sein sollte – wären da nicht unzählige Voraussetzungen, die erfüllt werden wollen. Ausreichend Eizellen in guter Verfassung müssen da vorhanden sein, der Geschlechtsverkehr muss während der fruchtbaren Tage der Frau stattfinden – sofern ihr Zyklus denn auch stimmt. Beim Stöbern in diversen Ratgebern stößt man früher oder später auch auf die Frage, ob denn ausreichend Fitness beim Schwangerwerden behilflich sei. Wie wirkt sich das regelmäßige Workout auf den Hormonhaushalt aus? Alles doch nicht so einfach?

Nicht immer sind die Eizellen schuld

Lässt die Schwangerschaft auf sich warten, liegt es unter anderem häufig an Anzahl oder Qualität der Eizellen. Sollten tatsächlich unzureichende Eizellen der Kern des Übels sein, so wird der Frauenarzt zu einer IVF mit Eizellspende raten. Eine Methode, die heute eine durchaus hohe Erfolgsquote aufweist. Liegt es allerdings offensichtlich nicht an fehlenden Eizellen, so überdenken viele Paare auf der Suche nach Ursachen in diesem Zusammenhang zwangsläufig ihren Lebensstil. Und früher oder später kommen hier auch Fitness und Körperbau ins Spiel. Sowohl ein Manko an Fitness als auch ein übertrieben intensives Sportprogramm können Einfluss auf die Fruchtbarkeit nehmen.

Nur Sport in Maßen führt zum Ziel

Eine große norwegische Langzeit-Studie befasste sich mit dem großen Thema „Sport und Fruchtbarkeit“ und konnte feststellen, dass Frauen, die täglich bis zur Erschöpfung trainieren, erhebliche Schwierigkeiten haben können, schwanger zu werden. Nicht einmal allseits bekannte Faktoren wie etwa Rauchen oder Alter hatten derart negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit wie ein Zuviel an Sport. Frauen hingegen, die ein regelmäßiges, moderates Sportprogramm absolvierten konnten sich dreimal so schnell über eine Schwangerschaft freuen.

Leistungssport und der Hormonhaushalt

Regelmäßiges Training bis zur Erschöpfung fordert dem Körper die Energie zur Regeneration ab, die eigentlich für andere Prozesse gedacht wäre. Dadurch wird unter anderem auch der Hormonhaushalt gestört. Der Menstruationszyklus kann unter Umständen unregelmäßig werden und die Eizellenreifung Probleme bereiten, bis hin zum kompletten Ausbleiben des Eisprungs. Wer also nach Jahren intensivsten Trainings nun doch ein Baby bekommen möchte, sollte sein Sportpensum Step by Step reduzieren.

Der Zusammenhang zwischen Körperfett und Hormonhaushalt

Generell tauchen bei komplett fehlender körperlicher Aktivität ebenso leicht Probleme auf, sofern der BMI nicht mehr im Rahmen ist. Die Devise heißt also: Sport ja, aber moderat. Gemäßigt betrieben fördert sportliche Aktivität den allgemeinen Gesundheitszustand. Der Stoffwechsel wird angeregt, die körpereigene Insulinausschüttung besser reguliert, wodurch in Folge das Hormonprofil verbessert wird und eine Schwangerschaft leichter eintritt.

Da durch regelmäßigen Sport der Körperfettgehalt im normalen Rahmen bleibt, kann es nicht so leicht zu hormonalen Störungen kommen. 30 % des Östrogens bezieht der weibliche Körper aus Fettzellen. Nehmen diese überhand, so kann es durchaus zu Ungleichgewicht im Hormonhaushalt kommen, was sich wiederum negativ auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Wer also ein paar Kilo zu viel hat und sich ein Kind wünscht, sollte anfangen, zwei Stunden pro Woche eine Runde im Park zu joggen.

Auch Männer sollten mitmachen

Auch bei Männern fördert sinnvoll geplanter Sport nicht nur die Kondition, sondern sorgt auch für einen Anstieg des Testosteronspiegels und eine Verbesserung der Spermienqualität. Dazu kommt die Tatsache, dass wer sich mehr bewegt und Sport treibt, oft mehr Lust auf Sex hat. Als besonders geeignet bei Kinderwunsch zeigen sich einerseits Ausdauersportarten wie etwa Schwimmen oder Walken, andererseits auch Entspannungsübungen wie Yoga oder Gymnastik.