Für viele Eltern kommt irgendwann der Zeitpunkt der Einschulung ihres kleinen Nachwuchses. Die Kids sind dabei mindestens genauso aufgeregt wie ihre Eltern und die ersten Schulwochen werden zum absoluten Abenteuer. Haben wir an alles gedacht? Wird alles gut gehen? Wird mein Kind mit der Schulklasse zu Recht kommen? Wie werden die ersten Schulwochen sein? Und und und …  Wir haben mit einer frisch gebackenen „Schulmutter“ gesprochen.

Planung versus Realität

Am ersten Schultag soll möglichst alles perfekt sein. So auch bei unserer Bloggerin, die auf ihrer Seite dasmutterschiff über die großen und kleinen Abenteuer des Mama-Seins berichtet. „Im Großen und Ganzen war alles so, wie ich es geplant habe, außer dass es furchtbar geregnet hat und wir es kaum schafften, die Schultüte heil in die Schule zu bringen. Wobei ich zugeben muss: der erste Tag war weniger spektakulär als gedacht, dafür war der zweite spannend, da wir es gleich geschafft haben, zu verschlafen.“ Wie immer ist Wunschwelt und Realität selten kompatibel. Aber im Endeffekt verlief die erste Woche dann doch mehr oder weniger wie geplant. „Die erste Woche war sehr aufregend. Es war mühsam so früh aufzustehen – wobei: das ist es immer noch. Und dann natürlich noch die Sorge, ob es dem Kind gut geht und es sich wohl fühlt und Freunde findet. Und alles in allem war ich froh, dass meine Tochter mit ihrem besten Freund in die gleiche Klasse gekommen ist und ich dessen Mutter ständig um Rat fragen konnte, da ihr großer Sohn bereits in dieselbe Schule geht.“

 Das Highlight am ersten Schultag – die Schultüte

Einschulung

Nichts geht am ersten Schultag über eine wunderschöne Schultüte.

Um den ersten Schultag noch etwas zu „versüßen“ gab es natürlich auch eine große Schultüte: „Im Kindergarten bekam sie bei der Abschlussparty eine selbstgebastelte Schultüte von den BetreuerInnen. Am ersten Schultag bekam sie dann auch eine selbstgebastelte Schultüte von mir. Die hat sie quasi bei mir bestellt, inklusiver aller Angaben, wie diese auszusehen hat. Schließlich weiß sie immer ganz genau, wie alles auszusehen hat was sie sich wünscht und hat keine Scheu davor, dies auch zu kommunizieren. Die habe ich einige Nächte davor mit einer meiner besten Freundinnen gebastelt und wie das so mit selbstgebastelten Dingen ist, hat alles einen kleinen Hacken: Sie war fast so groß wie meine Tochter.“ Aus eigener Erfahrung muss ich sagen, dass die Schultüte wahrscheinlich mit das Beste am ersten Schultag ist. Wer seinem kleinen Nachwuchs auch gerne eine Schultüte aus eigener Hand anfertigen möchte findet hier tolle Inspirationen.

Neuer Alltag – Neues Leben?

Aber mit der Einschulung kommen fürKind und Eltern aber auch noch ganz andere Sachen dazu. Für die meisten ist das eine große Umstellung. Ob der Tagesablauf durch den regelmäßigen Schulrhythmus nun leichter oder stressiger wird, ist schwer zu beurteilen. „Ich würde sagen beides. Mein Leben fängt jetzt früher an (6.30) und hört aber auch früher auf – spätestens 23:00 schlaf ich mit dem Buch in der Hand oder auf dem Gesicht ein. Der strikte Tagesablauf hat seine positiven und seine negativen Seiten. Nach der Schule noch was machen, ist neben all den Dingen, die so erledigt gehören, irgendwie schwieriger als nach dem Kindergarten. Warum das aber so ist, kann ich nicht sagen, ich hab es bisher noch nicht herausgefunden.“ Auch neue Herausforderungen wie das frühe Aufstehen und regelmäßige Hausaufgaben gilt es zu bewältigen. „Für das frühe Aufstehen habe ich leider keine Tipps, das treibt uns täglich in den Wahnsinn (inklusiver unserer Katzen, die gar nicht verstehen, warum man jetzt immer so früh auf muss). Das einzige, was irgendwie funktioniert, ist darauf zu achten, rechtzeitig ins Bett zu gehen, egal ob man 6 (wie meine Tochter), 42 (wie der Mann) oder 37 (wie ich) ist. Hausaufgaben?! Hm, die sollten Spaß machen und das tun sie bis jetzt auch (noch). Ich sag meiner Tochter immer sie soll sie gleich erledigen, dann ist der Rest des Tages noch zum Toben und zum Spielen da und die Arbeit schon getan. Das geht bis jetzt ganz gut, allerdings bin ich gespannt, wie das in ein paar Jahren aussehen wird?!“ Hier gibt es entsprechend noch ein paar Hausaufgaben-Bewältigungs-Tipps.

Kind macht Hausaufgaben

Oftmals ein Kampf, aber wichtig für die Bildung – Hausaufgaben

Nachmittagsbetreuung – ja/nein?

Nach der Schule hat sich unsere Mutterschiff-Bloggerin entschieden, ihr Kind in die Obhut eines Horts zu geben. Allerdings hat sie diese Entscheidung nicht unbedarft getroffen: „Sie mag den Hort und fühlt sich eigentlich sehr wohl. Ich muss aber auch gestehen, ich habe mich wie bei der Schule auch bei der Nachmittagsbetreuung erstens sehr genau erkundigt, und zweitens mich auf mein Bauchgefühl verlassen. Denn wenn ich schon nicht immer Zeit für sie habe, weil ich nun mal arbeiten muss, ist es mir wichtig, dass sie einen tollen Betreuungsplatz hat, wo sie sich wohlfühlt, man herzlich mit den Kindern umgeht und wo genug Zeit zum Toben und Spielen (auch draußen) ist.“ Eine Nachmittagsbetreuung ist eine gute Möglichkeit für berufstätige Eltern, ihre Kinder gut versorgt zu wissen. Sind die Kinder damit einverstanden und kommt sie im Hort gut zurecht, spricht auch pädagogisch nichts gegen eine Nachmittagsbetreuung.

Kinder im Hort

Ein Hort ist eine gute Lösung für berufstätige Eltern.

Je früher desto besser?

Oft tendieren Eltern dazu, ihr Kind so viel und so früh wie möglich zu fördern. Beispielsweise werden Kinder immer häufiger bereits mit fünf Jahren eingeschult. Aus persönlicher und ehrlicher Mutter-Sicht meint unsere Bloggerin dazu: „Ich glaube, das hängt 120% vom Kind ab. Wenn ein Kind schon lernen will und einem ständig Löcher in den Bauch fragt, dann ist es wohl soweit. Ach Moment, die ehrliche Meinung war gefragt, oder? Dann frag ich mich WOFÜR? Lasst die Kinder sein, lasst sie spielen und lasst sie dann in die Schule gehen, wenn alle Freunde und Freundinnen in die Schule gehen und das ein ‚echtes‘ Thema für das Kind ist. Arbeiten, Lernen, Leistungsdruck, Alltag… das kommt alles früh genug und ich finde, solange es geht, sollte man Kinder vor dem allgegenwärtigen Leistungsdruck bewahren. Eine glückliche, entspannte Kindheit ist so viel Wert und macht aus den Kindern glückliche Menschen. Und um das abzuschließen: das bringt maximal den Eltern was, den Kindern aber nicht, denen ist es völlig schnuppe, ob sie mit fünf oder sechs in die Schule gehen, irgendwann kommt die Schule ja doch bestimmt.“ Zu dieser Ansicht kommt auch die Langzeitstudie von Lewis Terman. Eine frühere Einschulung bringt laut seinen Ergebnissen sogar eher mehr Nach- als Vorteile! Auch der Spitzenreiter in Sachen Pisa-Studie Finnland schult erst mit sieben ein. Lassen wir unsere Kids also lieber noch ein bisschen spielen – der Alltags-Wahnsinn beginnt noch früh genug.

mutterschiff

Mutterschiff-Mama mit ihrer Tochter beim Albern – gehört auch ab und zu dazu

Wir bedanken uns recht herzlich beim Mutterschiff für das Interview und die bereitgestellten Bilder!

 

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